27.08.2014, 09.34 Uhr | Odette Karbach | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Freudenberg: 400.000-Euro-Laufbahn ist fast fertig
Etwas verwundert reagieren die Besucher des Sportplatzes Freudenberg derzeit, wenn sie durch den Gitterzaun an der Laufbahn blicken: „Eine schwarze Tartanbahn?!“ Zunächst ja, aber eine sogenannte Spritzbeschichtung folgt noch – und die wird rot, erklärte Peter Lux am vergangenen Donnerstag, 21. August 2014, als sich die SPD-Ratsfraktion auf dem Freudenberg über die Erneuerung informierte.
Abschließen wollte man das Vorhaben auf der Bezirkssportanlage in der oberen Südstadt eigentlich schon früher. Das Abtragen des alten Bodens sorgte aber für eine vierwöchige Verzögerung, beklagte Jan Schulz, der Planung und Ausführung leitet. Die unhomogene Schicht des alten Tennenbelages musste abgetragen werden, um eine hochwertige Korbbogenbahn errichten zu können. Im Gegensatz zu einer Kreisbogenbahn, die für Wettkämpfe zugelassen ist, dürfen auf der Laufbahn am Freudenberg keine Meisterschaften entschieden werden. Diese Wettkämpfe finden weiterhin auf der Anlage an der Oberbergischen Straße statt.
Jan Schulz räumte derweil mit dem Gerücht, die Freudenberg-Laufbahn sei kürzer als 400 Meter. Die Innenbahn, ordentlich 30 Zentimeter von der „Graskante“ vermessen, misst 400 Meter. Korbbogenbahnen seien vielmehr generell von Wettkämpfen ausgeschlossen. Dem laufbegeisterten Bürger, wie den Athleten des Leichtathletik-Club Wuppertal (LCW) und den Sportstudenten interessiert indes wenig, dass sie „etwas steiler in die Kurve laufen“ als auf Wettkampfbahnen.
Thomas Hornung von der Stadt lobte das verbesserte Angebot für den Hochschulsport: „Die Studierenden haben kurze Wege“, so Hornung zu dem 413.000 Euro teuren Umbau der Laufbahn, an dem sich die Bergische Universität mit 68.000 Euro beteiligte. Ein Lob erteilte der Vertreter des städtischen Sportamtes dem SSV Germania 1900, der seit dem 1. Juli 2014 Betreiber der gesamten Sportanlage ist. Der SSV Germania trüge eine hohe Verantwortung, denn noch nie sei ein Sportplatz in dieser Größenordnung „privatisiert“ worden. Hornung weiter: „Die Verantwortlichen sind mit viel Herzblut dabei und die ersten Erfahrungen sind positiv.“
Bürgermeisterin Ursula Schulz lobte, dass das Projekt in kurzer Zeit umgesetzt worden sei: „Erst im Frühjahr dieses Jahres wurde dieses Vorhaben im Sportausschuss beschlossen.“ Die Notwendigkeit für die neue Bahn unterstrich derweil SPD-Stadtverordneter Jannis Stergiopoulos: „Zeitweise war die Oberbergische Straße mit Uni- und Vereinssport so stark ausgelastet, dass für den Breitensport kaum noch Spielraum war.“ Auch wenn die Bahn nicht für offizielle Leichtathletikveranstaltungen genutzt werden könne, werde sie die Engpässe deutlich entzerren: Vor allem habe die Universität nun eine dringend benötigte und gut ausgestattete Sportstätte quasi vor der Haustür.