07.10.2014, 16.23 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
„Ein feiner Mensch“: Sportamtschef Peter Keller ist verstorben
Die Wuppertaler Sport-Welt trauert und ganz besonders auch der Cronenberger Sport: In der Nacht zum heutigen Dienstag, 7. Oktober 2014, starb der Leiter des Sport- und Bäderamtes, Peter Keller. Der Sudberger erlag im Alter von nur 60 Jahren einer schweren Krankheit.
Am 1. August 1971 begann Peter Keller seine Verwaltungslaufbahn. Nach der Ausbildung arbeitete er zunächst in der Wohngeld-Abteilung, wurde dann stellvertretender Leiter der Kfz-Zulassungsstelle, bevor der aktive Leichtathlet, der es als Hammerwerfer bei der DT Ronsdorf 1860 bis in die DLV-Bestenliste schaffte, 1992 zum Sport- und Bäderamt wechselte. 2004 wurde Peter Keller Chef des Amtes, dessen stellvertretender Leiter er bereits seit 1995 war.
Getreu seinem Leitsatz „Sport tut Wuppertal gut“ schrieb sich Keller die Förderung von Freizeit-, Breiten- und Leistungssport gleichermaßen auf die Fahnen. Die wichtigen Kunstrasen-Projekte gemeinsam mit Fußballvereinen, so auch die Erneuerungen an der Riedel- und Hauptstraße sowie am Freudenberg, aber auch viele kleine und größere Investitionen, etwa die Vorzeige-Sanierung der Schwimmoper, sind mit seinem Namen verbunden. Die organisatorische Sicherung des Schulsports und eines guten Bäder-Angebots lagen ihm besonders am Herzen.
OB Peter Jung: „Wuppertaler Sport hat größten Kämpfer verloren.“
Außerdem pflegte Peter Keller eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Stadtsportbund, Vereinen, der Bergischen Universität Wuppertal und den Sport- und Fachverbänden. Ob bei der jährlichen Saison-Eröffnung im Freibad Neuenhof oder auch dem alljährlichen Neujahrsschießen der AG Cronenberger Sportvereine – der Sudberger zeigte stets Präsenz und ein offenes Ohr. Nicht zuletzt war Keller auch bei der Durchführung und Unterstützung von Sportveranstaltungen engagiert und mit Herzblut zur Stelle – zum Beispiel der RSC Cronenberg wusste dies bei seinen internationalen Rollhockey-Turnieren in der Uni-Halle oder auch an der Ringstraße zu schätzen. Überdies machte sich Keller, der leidenschaftlicher Fußball-Fan war, auch als Autor mehrerer Bücher unter anderem zur Wuppertaler Fußball-Geschichte einen Namen.
Entsprechend groß ist allenthalben die Trauer: „Der Sport in unserer Stadt hat einen seiner größten Kämpfer verloren“, erklärt Oberbürgermeister Peter Jung. Peter Keller sei ein besonderer Mensch gewesen, der dem Sportamt seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt, der seine Idee vom Sport gelebt habe: „Mit ganzem Herzen, ganzer Kraft und immer klaren Worten hat sich Peter Keller weit über das Dienstliche hinaus für die Anliegen des Sports eingesetzt, hat unermüdlich für Investitionen und Projekte gearbeitet“, würdigt der Oberbürgermeister die Arbeit des Sudbergers: „Ich habe einen guten Freund und Berater verloren“, so Jung abschließend.
Bärbel Vitt: „Peter Keller war ein Freund der Vereine.“
„Auch die U-Länderspiele der Deutschen Nationalmannschaft im Stadion am Zoo sind sein Verdienst“, ergänzt Sport-Dezernent Matthias Nocke, während Bärbel Vitt, die Vorsitzende der AG Cronenberger Turn- und Sportvereine sowie der Cronenberger TG, sich auch menschlich tief betroffen zeigt: „Das ist nicht nur für den Cronenberger Sport ein großer Verlust, Peter Keller hatte ein offenes Ohr für die Anliegen aller Wuppertaler Vereine.“ Dabei, so hebt Bärbel Vitt gegenüber der CW besonders die menschlich-herzliche Art Kellers hervor, sei der Sudberger mehr als ein Ansprechpartner gewesen: „Das ist ein ganz, ganz großer Verlust – Peter Keller war nicht nur der Leiter des Sportamtes, er war ein Freund der Vereine.“
Betroffen zeigt sich auch der Cronenberger Stadtverordnete Peter Vorsteher (Grüne): Er kenne Keller bereits seit 39 Jahren aus der gemeinsamen Zeit in der Wuppertaler Leichtathletik-Stadtauswahl, berichtet der Vorsitzende des Wuppertaler Sportausschusses: „Peter Keller war ein sehr guter Mann – sportfachlich und menschlich. Er war ein ganz feiner Mensch.“