08.10.2014, 15.24 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Firma Julius Berger: Halber Strombedarf kommt jetzt vom Dach

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Da lacht derzeit nicht nur die Sonne: Julian Berger inmitten der Photovoltaik-Module auf dem Dach der Cronenberger Firma Julius Berger. -Foto: privat

Kräftig lachte die Herbstsonne noch vergangene Woche vom Himmel über dem CW-Land. Angesichts von „Sonne satt“ lachten da auch Ina und Julian Berger. Aber nicht, weil die Cronenberger Geschwister Sonnenanbeter sind. Vielmehr freuen sich die Inhaber der Werkzeugfirma Julius Berger GmbH & Co. KG, weil der digitale Zähler in ihrer Schaltzentrale an den sonnigen Tagen kräftig ratterte. Damit ist das Display gemeint, welches anzeigt, wie viel Strom die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Firmendach produziert.

Im Rahmen der 9. Runde der Aktion „Ökoprofit“ hat die renommierte Werkzeugfirma, vielfach ausgezeichneter Hersteller von Qualitätswerkzeugen wie Hecken- und Rosenscheren, Sägen oder auch Messern für den Profi-Bereich, aber auch den Endverbraucher, in eine über 120 kWp (Kilowatt Peak) starke Solarstrom-Anlage investiert. Die Anlage an der Kohlfurther Straße 4-6 hat eine Leistungskapazität, die dem Stromverbrauch von etwa 40 Privathaushalten entspricht, berichten Ina und Julian Berger – damit befindet sich auf dem Julius-Berger-Dach eine der größten Photovoltaik-Anlagen auf den Südhöhen.

Die Initiative „Ökoprofit“, die in mehreren Ländern Europas angeboten wird, hat zum Ziel, Unternehmen sowohl ökologisch, aber auch ökonomisch zu stärken. Im Bergischen Städtedreieck haben bei den bisherigen Runden insgesamt 115 Unternehmen am „Ökoprofit“-Projekt teilgenommen. Allein in der letzten Runde sparten die Unternehmen dabei über 24 Millionen Kilowattstunden Energie ein. Zudem wurden nach Angaben der Bergischen „Ökoprofit“-Kooperation rund 13.000 Tonnen CO2-Emissionen und 1.200 Tonnen Restmüll vermieden.

Stärkung von Umweltfreundlichkeit und Konkurrenzfähigkeit

Obwohl sie keine Fördermittel für ihre Photovoltaik-Investition erhielten und obwohl die diesjährige Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit einer Verringerung der Einspeisevergütung sowie der Einführung einer „Sonnensteuer“ große Unsicherheiten in den Markt brachten, hielten Ina und Julian Berger an ihrem Solarstrom-Projekt fest. Selbst erklärtes Ziel der Cronenberger Unternehmer ist es nämlich, zukünftig noch umwelt- und ressourcenschonender zu produzieren. Zudem versucht Julius Berger mit Hilfe der Ökoprofit-Investition, sich ein Stück weit von der Kostenfalle stetig steigender Stromkosten und dem damit einhergehenden Anstieg der Produktionskosten zu entkoppeln.

„Wir tun nicht nur etwas für die Umwelt“, erläutern Ina und Julian Berger, „dadurch, dass wir uns ein Stück weit unabhängiger von Strompreisschwankungen machen, verschaffen wir uns auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren Mitbewerbern.“ Und der, so sind die Berghauser Unternehmer überzeugt, zahlt sich auch in Euro und Cent aus. Zumal die Berger-Solaranlage nicht die übliche Süd-Ausrichtung hat. Entsprechend des täglichen Energiebedarf-Verlaufs der Produktion sind die Module auf den Dächern von Berger vielmehr in Ost-, Süd- und Westrichtung ausgerichtet, sodass über 70 Prozent der Stromproduktion direkt in den Strombedarf der Berger-Fertigung fließen können. Oder in die drei Privathäuser der Familie Berger, denn diese werden auch an die Anlage angeschlossen und damit zukünftig hauseigenen Sonnenstrom verbrauchen können.
Über Internet sowie eine Schaltzentrale vor Ort können Ina und Julian Berger jederzeit die aktuelle Produktion ihrer Photovoltaik-Anlage überwachen und ebenso ablesen, wie viel Prozent des selbst produzierten Sonnenstroms direkt verbraucht wird. Derzeit kann Julius Berger etwa 55 Prozent seines Strombedarfes mit der Anlage auf dem Dach decken. Mittelfristig setzen Ina und Julian Berger darauf, dass sie ihren selbst produzierten Strom zu 100 Prozent selbst nutzen können: An Technologien für Stromspeicher werde längst kräftig gearbeitet, wissen die Cronenberger Unternehmer: „Das wird nicht mehr lange dauern.“ Umso schneller wird sich dann ihre Investition amortisieren: Nach neun Jahren, so die konservative Rechnung, soll sich die Photovoltaik-Anlage ausgezahlt haben – „ich rechne ein Jahr früher damit“, glaubt Julian Berger: „Wir sparen schon jetzt erhebliches Geld ein.“

„Ökoprofit“: Plus für die Firmenkasse und für die Umwelt

Umso schneller wird sich dann ihre Investition amortisieren: Nach neun Jahren, so die konservative Rechnung, soll sich die Photovoltaik-Anlage ausgezahlt haben – „ich rechne ein Jahr früher damit“, glaubt Julian Berger: „Wir sparen schon jetzt erhebliches Geld ein.“ Eben das, die Verbindung von Ökonomie und Ökologie, ist das Ziel der Initiative „Ökoprofit“, die in mehreren Ländern Europas angeboten wird. Im Bergischen Städtedreieck haben bei den bisherigen Runden insgesamt 115 Unternehmen am Ökoprofit-Projekt teilgenommen. Allein in der vergangenen Runde sparten die Unternehmen im Rahmen ihrer Ökoprofit-Maßnahmen über 24 Millionen Kilowattstunden Energie ein. Zudem wurden nach Angaben der Bergischen Ökoprofit-Kooperation rund 13.000 Tonnen CO2-Emissionen und 1.200 Tonnen Restmüll vermieden. Mehr Infos und Kontaktmöglichkeiten unter neue-effizienz.de/oekoprofit

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