15.10.2014, 09.33 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Einheits-Feiertag: Altpräses predigte auf Küllenhahn

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Mit dem ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Manfred Kock (mi.), konnten Pfarrer i.R. Horst jedan (li.) und Presbyteriumsvorsitzender Helmut Pathe einen prominenten Gast zum „Einheits“-Gottesdienst im Gemeindehaus Küllenhahn begrüßen.

Seit der deutschen Wiedervereinigung lädt die Evangelische Gemeinde Küllenhahn alljährlich am Tag der deutschen Einheit zu einem feierlichen Festgottesdienst. Zumal sich der Fall der Mauer in diesem Jahr zum 25. Mal jährt, ließ es sich Altpfarrer Horst Jedan, obwohl längst im Ruhestand, nicht nehmen, auch am 3. Oktober 2014 den Gottesdienst zu gestalten.

Einmal mehr konnte der Initiator der alljährlichen Dank-Gottesdienste einen hochkarätigen Gast begrüßen: Mit Manfred Kock kam der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ins Gemeindehaus an der Nesselbergstraße. In seiner Begrüßung bezeichnete Horst Jedan den Wiedervereinigungs-Feiertag als einen „Tag der Freude“: „Dass wir das noch zu Lebzeiten erleben würden, haben wir nicht geglaubt“, sagte Jedan: Zumal „die Wende“ unblutig verlief, müsse man dankbar sein „für dieses Wunder, für dieses Highlight der deutschen Geschichte“, unterstrich Jedan die Notwendigkeit, den 3. Oktober „wider das Vergessen“ zu feiern.

Als unvergessliches Ereignis für alle Menschen, die den Herbst 1989 bewusst erlebt haben, bezeichnete Altpräses Manfred Kock den Tag der Maueröffnung. Die Mauer habe nicht nur Menschen getrennt, sondern auch die Welt in zwei Teile geteilt – ihr Fall, so Kock weiter, habe die Vision einer friedlicheren Welt begründet. Diese Hoffnung sei zwar enttäuscht worden: Zunächst der Balkan-Krieg, aktuell die Krise in der Ukraine oder auch die Kriege im Irak und in Syrien erfüllten die Menschen wieder mit Sorgen und Angst.

Mit Rückblick auf die friedliche Revolution von 1989, auf die Montagsgebete in den vollen Kirchen, unterstrich Manfred Kock, dass der Glaube, dass Kerzen und Gebete aber etwas bewirken könnten. Insofern rief Kock zur Solidarität auf – mit den Armen, den Niedrigen, aber auch den Verfolgten und Flüchtlingen in den Krisengebieten und dazu, den Glauben und die Hoffnung nicht aufzugeben.

Im Anschluss lud die Gemeinde zu einem Empfang in ihr Jugendheim: Presbyteriumsvorsitzender Helmut Pathe dankte dabei Altpräses Kock im Namen der Gemeinde für sein Kommen. Als „Dankeschön“ gab es unter anderem einen Küllenhahner Kirch-Regenschirm in der Hoffnung, dass Kock mal wieder ins „regnerische“ Küllenhahn kommen werde, das sich an diesem Feiertag jedoch von seiner sonnigen Seite zeigte.