12.11.2014, 11.29 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Launig und nachdenklich: Obrams luden zum „Mongkaat-Owend“

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Die Organisatoren der Dörper Plattkaller-Vereinigung mit den Mitwirkenden des Obrams-Abends 2014.

Gute Stimmung, super-voller Festsaal und Prominenz – das alles gab’s beim 24. „Mongkaat-Owend met denn Obrams“. Der erste Beitrag geriet jedoch in Hochdeutsch: Oberbürgermeister Peter Jung unterstrich: „Wir müssen unsere Sprache pflegen“, worauf Karl-Heinz Dickinger mit „Bekenntnis“ ein Gedicht von W. Schöneweiß zum Besten gab.

Alle Besucher stimmten dann in das Lied „Dort wo die Eichen ragen“ ein, bevor Kai Müller Launiges aus der Kindheit von H. Greis zum besten gab, und Iris Koch darüber nachdachte, was in unserer Stadt alles verboten ist und ob die Trasse wenigstens überlebt. Wera Picard-Putsch sprach über ihre Reise nach Afrika, sprich über „Schwatte on Witte“ und dass sich die Afrikaner wenigstens nicht mit den Küllenhahnern herumschlagen müssen.

Ingeborg Alker trat sogar zweimal ans Rednerpult. Einmal um über Naturschutz und den eigenen Garten zu sinnieren und zum zweiten über eine vertrackte Situation bei einer Flaggenparade. Ferdi Blome verglich Gestern und Heute und lieferte dazu Verkehrsgeschichten. Zudem „vertällte“ Blome von der „Cronenberger Art“ – ein Rückblick mit Dörper Sturheit durch die Jahrzehnte. Brigitte Bröcking hatte ein ganz anderes Thema „auf Lager“: Das Singen, wie sie dazu schon als Kind kam, und eine Einladung an den Saal mitzusingen, was ihr bestens gelang.

Zwischen den Beiträgen kalauerte Harald Biedebach durch den Abend, den er mit Thomas Grap launig moderierte. Karl-Heinz Dickinger veranstaltete auch diesmal wieder gekonnte Nachwuchsförderung: Eine Schulstunde auf Platt mit sieben jungen Talenten. Bevor es in die Pause mit Kottenbuttern ging, kam natürlich die obligatorische Frage: Röppt et Erna an? Sie rief an und Karl-Heinz Dickinger hatte wieder viel am Telefon zu erzählen.

Nachdem alle gestärkt waren, übernahm Arno Bluhm mit einem Lied vom „Biertrinken“. Schließlich hatte dann Edwin Markert an seinem Geburtstag seinen großen Auftritt. Er sprach ein Loblied auf die Junior-Uni und sein persönlicher Gast, ihr Gründer Ernst Andreas Ziegler, freute sich im Publikum. Ziegler dankte anschließend nicht nur Ralf Putsch für seine Unterstützung bei dem Junior-Uni-Projekt: „Cronenberg liegt mir am Herzen“, bekannte Ziegler überzeugend.

Jürgen Wisker ging zurück in die Schulzeit an die Hütterbuscher Schule mit Erlebnissen „anno dunnemals“, um kurz darauf auch ein bewegendes Nachtgedicht vorzutragen. Einen ebenso nachdenklichen Dialog gab es zwischen Jung und Alt beziehungsweise zwischen Claire und ihrem Opa oder Karl-Heinz Dickinger und seiner Enkeltochter. Ja, das war toll, bevor die Obrams dann gemeinsam ihren Chor anstimmten und sangen: „Wann de Sonn stell versenkt“.

Ein launiger, lustiger und nachdenklicher Nachmittag „met denn Obrams“ ging irgendwie leise zuende. Aber man sah den Vortragenden an, die Bleistifte sind schon gespitzt für neue Geschichten, wenn im Jahr 2015 das Vierteljahrhundert mit den Obrams vollgemacht wird…