07.03.2015, 11.00 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

David Grashoff: Von Kuchhausen in die Show von Stefan Raab

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Poetry Slam und Comedy sind bei David Grashoff Programm. - Foto: Thomas Winkelhagen

„Angefangen hat alles vor sechs Jahren auf Anraten eines Kollegen“, erzählt David Grashoff. Nachdem er sich als Autor in den Rollenspiel- und Horror-Genres betätigt hatte, entdeckte der Cronenberger damals den Poetry-Slam für sich. Gemeinsam mit dem heute auch aus dem Fernsehen bekannten Torsten Sträter und André Wiesler war man nach Krefeld gefahren – „da hat uns der Virus gepackt“, erinnert sich Grashoff.

Zweiter Platz für Grashoff beim NDR-„Comedy-Contest“

Kurzum: Zurück in Wuppertal, stellten Grashoff und Wiesler einen monatlichen Poetry-Slam im Elberfelder Kommunikationszentrum „die börse“ auf die Beine: Zehnmal im Jahr entern die „Wuppertaler Wortpiraten“ die Bühne, um den besten Text(er) zu küren. Und nicht nur an der Wolkenburg: „Ich war in den vergangenen Jahren viel unterwegs“, berichtet David Grashoff. „Ich mache inzwischen auch Comedy.“ Im vergangenen Jahr hat der Kuchhauser beim „Comedy-Contest“ des NDR teilgenommen und den zweiten Platz belegt. „Es war schön, eine solche Erfahrung zu machen.“

TV-Erfahrung sammelte Grashoff allerdings auch bei „NightWash“, hier stand er im Kölner Kult-Waschsalon auf der Bühne und begeisterte das Publikum mit seinen ultimativen Listen. Dieses YouTube-Video schickte er kürzlich auch mit einer lustigen Bewerbung an die Redaktion von „TV Total“ – und erhielt eine positive Rückmeldung.

So kam es schließlich, dass er sich am Montag, 2. März 2015, in den Fernsehstudios von Brainpool in Köln wiederfand. „Das war total strange, total surreal“, berichtet er von der Aufzeichnung. „Ich bin ja eher kleine Bühnen gewöhnt“ – und schon hatte er seinen „großen“ Auftritt. Die Begegnung mit Moderator Stefan Raab fiel dabei zwar etwas kürzer aus, „es waren aber supernette Leute da“, zeigt sich Grashoff begeistert. „Stefan Raab hat mir übrigens ’noch viel Erfolg‘ gewünscht, worauf ich ganz sprachgewandt ‚gleichfalls‘ erwiedert habe. Das fand er wohl irgendwie witzig“, postete der Cronenberger Poetry-Slammer anschließend auf seiner Facebook-Seite.

Auch wenn er viel auf Bühnen unterwegs ist, die große Fernsehwelt bleibt für David Grashoff vorerst eine schöne Episode. „Ich habe einen vernünftigen Job, kann Frau und Kind ernähren und bin nicht auf den Erfolg angewiesen“, erklärt der 41-Jährige, der weiterhin als Speditionskaufmann arbeitet, über sein außergewöhnliches Hobby, das in den letzten Jahren immer größere Wellen geschlagen hat. „Ich backe lieber kleine Brötchen.“ Jeden ersten Donnerstag im Monat trägt er daher weiterhin in der „börse“ beim „Wortex Poetry-Slam“ seine Texte vor – lustige Beobachtungen aus dem Alltagsleben, die Grashoff gekonnt einfangen und in pointierte Worte kleiden kann. Auch bei Wettbewerben ist er oft mit von der Partie, gewann beispielsweise die Frischfleisch-Comedy in Mönchengladbach und Düsseldorf sowie den Hörsaal-Slam in Bielefeld.

Poetry-Slam-Hörbuch als Crowdfunding-Projekt

Derzeit sammelt Grashoff übrigens über das Crowdfunding-Portal „Startnext.de“ Spenden für sein Poetry-Slam-Hörbuch „Dirty Nerd“. Dieses hatte in dieser Woche bereits 30 Tage vor Ablauf der Finanzierungsphase die angepeilte Unterstützung zusammen, derzeit können aber weitere Spenden gegen „Dankeschöns“ in Form von MP3-Downloads, signierten Exemplaren oder Slam-Freikarten abgegeben werden. Bewerbungen für den Poetry-Slam der „Wuppertaler Wortpiraten“ werden übrigens per E-Mail an grasi @ wuppertaler-wortpiraten.de angenommen.

Den Auftritt des Cronenbergers David Grashoff bei „TV Total“ von Montag, 2. März 2015, kann man sich auf der Homepage der Sendung unter diesem Link anschauen.