08.03.2015, 11.13 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Verkaufsoffene Sonntage: „Vom Reden allein passiert nichts“
„Der verkaufsoffene Sonntag am 26. April wird stattfinden“, diese gute Nachricht hatte Georg-Eicke Dalchow vom Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband (REHDV) mit im Gepäck, als er am Mittwochabend, 4. März 2015, zu einem Gesprächsabend mit den Händlern in Cronenberg lud. „Ich bin ganz begeistert“, freute er sich beim Blick in die Runde, denn ins Café vom Cleff waren mehr Personen gekommen, als sich zunächst angemeldet hatten. „Das zeigt mir, dass das Interesse sehr groß ist, Dinge nach vorne zu bringen“, kommentierte Dalchow.
Allerdings, so musste er direkt zu Beginn klarstellen, könne sein Verband in Zukunft nicht regelmäßig die verkaufsoffenen Sonntage in Cronenberg beantragen. „Das muss schon von Ihnen selbst kommen.“ Für den Termin des nach der Auflösung der Werbegemeinschaft „Wir in Cronenberg“ (W.i.C.) vakanten Frühlingsfestes sei kurzfristig die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg (FFC) eingesprungen: „Wir wollten sowieso einen Rauchmeldertag machen, werden diese Chance aber nun für die Mitgliederwerbung nutzen“, skizzierte Detlef Elter vom FFC-Förderverein die Planungen. „Wir bekommen nämlich langsam Probleme bei der Tagesverfügbarkeit.“ Daher sei man bereit, die notwendige „Rahmenveranstaltung“ für den verkaufsoffenen Sonntag zu bieten, welche von der Stadt seit kurzem zur Durchführung zwingend gefordert wird.
Was darüber hinaus vielleicht angeboten wird, wie es – außer mit dem verkaufsoffenen Sonntag während des Herbstmarktes im „Cronenberger Festsaal“ – weitergehen soll, darüber waren sich die Einzelhändler noch nicht so recht im Klaren. Dass man sich zusammenraufen muss, dass Ideen und Tatkraft gesammelt werden sollten, das ist allen klar. „Das Scheitern der ‚W.i.C.‘ hat alle wachgerüttelt“, kommentierte Wolfgang Schiffer. „Vom Reden allein passiert aber nichts“, gab Martin Quel zu bedenken. „Es muss jemanden geben, der etwas tut.“ Das sah auch Georg-Eicke Dalchow so: „Man muss heute einen ersten Schritt machen – es ist schon was machbar.“
Einem neuerlichen Zusammenschluss als Werbegemeinschaft erteilten nach den Vorkommnissen in der Vergangenheit aber alle Anwesenden eine Absage. Es seien bis auf drei Ausnahmen ja auch überwiegend ehemalige „W.i.C.“-Mitglieder anwesend, merkte Michael Ackermann an. „Man muss eine langfristige, nachhaltige Perspektive schaffen“, forderte Stephan Ries vom Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV). „Man muss der Bevölkerung eine gewisse Attraktivität des Stadtteils bewusst machen.“ Vielmehr wurde angeregt, eine Interessengemeinschaft mit Bürgern und Vereinen zu gründen. „Es ist euer Tag, bewegt euch“, appellierte daraufhin auch Detlef Elter und bekam Unterstützung von Claudia Land: „Heute muss sich eine Arbeitsgruppe finden.“
Diese wird sich am 16. März 2015 das erste Mal treffen, um unter der Moderation von Rolf Tesche vom CHBV und Feuerwehr-Förderverein weitere Aktivitäten beim verkaufsoffenen Sonntag einen guten Monat später auszuloten – und vielleicht auch einen Grundstock für eine lose Zusammenarbeit in Zukunft zu legen. „Wir lecken alle unsere Wunden und haben gleichzeitig eine Chance“, resümierte Georg-Eicke Dalchow, man müsse nur gemeinsam etwas wollen. „Die Feuerwehr ist kein Notnagel“, merkte Ralf Leetink an. Und in diesem Punkt waren sich alle wieder einig…