25.08.2015, 17.15 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Seilbahn: Die Linke fordert einen Bürgerentscheid

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Eine Seilbahn vom Wuppertaler Hauptbahnhof zum Schulzentrum Süd auf Küllenhahn – wird diese Vision Wirklichkeit? Der Wuppertaler Rat wird dazu im Mai 2017 die Grundsatz-Entscheidung fassen. –Fotomontage: Müller/Schmidt

Die Linke geht nicht nur davon aus, dass das Seilbahn-Projekt vor Gericht landen wird. Sie fordert auch, die Wuppertaler über das geplante Projekt vom Hauptbahnhof über die Bergische Universität zum Schulzentrum Süd entscheiden zu lassen: „Falls das Projekt jemals in den Rat kommen sollte, wird Die Linke einen Ratsbürgerentscheid beantragen“, äußern sich Ratsfraktionsvorsitzende Gunhild Böth, OB-Kandidatin der Linken, sowie der Cronenberger Bezirksvertreter Hartmut Kissing nach einem Treffen mit Seilbahn-Gegnern.

Es gehe bei dem 50-Millionen-Projekt um viel Geld und eine wichtige Infrastruktur-Entscheidung in der Stadt. Deshalb, argumentieren Böth und Kissing, sollten auch alle Wuppertaler einbezogen werden: „Dabei erwarte ich, dass alle Parteien, die jetzt immer über Bürgerbeteiligung reden, einem Ratsbürgerentscheid zustimmen – nicht wie beim Döppersberg, wo wir allein mit der Bürgerbeteiligung standen“, so Gunhild Böth weiter.

Zwar beurteilen die beiden Linke-Politiker die Seilbahn als umweltpolitisch „durchaus sinnvolle Alternative“. Allerdings glauben Böth und Kissing, dass es den Wuppertaler Stadtwerken auch um die Einsparung von Busfahrer-Stunden und um Ausdünnung von Buslinien gehe: „Wären damit Zwangsumstiege verbunden für ÖPNV-Nutzende, die aus Cronenberg oder Remscheid kommen“, will die OB-Kandidatin ebenso wissen wie eine Antwort auf die Frage, was mit den Bussen in der Südstadt passiert.

Hartmut Kissing sieht zudem die Parksituation auf Küllenhahn kritisch: Wenn Autos aus der Innenstadt herausgehalten werden sollten, müsste viel Parkraum am Schulzentrum geschaffen werden – „ich sehe den Platz dafür nicht“, so Kissing. Gunhild Böth fragt sich zudem, ob die Fahrgast-Kalkulation stimmig sei. Schließlich kämen die Schüler des Schulzenrums ja mehrheitlich nicht aus Elberfeld, sondern überwiegend aus Cronenberg, Ronsdorf und der Südstadt.