01.09.2015, 10.46 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Flüchtlinge: Sportzentrum wird vorbereitet, Belzer wieder geprüft

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Wird das Sportzentrum Süd zu einer Notunterkunft für Flüchtlinge? Die Stadt hat alle Vorbereitungen dafür getroffen.

Der anhaltende Flüchtlingsstrom und die Welle von Asylsuchenden, die ganz aktuell zu Tausenden per Zug aus Ungarn nach Deutschland drängen, sorgen dafür, dass nun auch womöglich im CW-Land Notunterkünfte eingerichtet werden müssen. Auf Küllenhahn laufen die Vorkehrungen, das Sportzentrum Süd kurzfristig zu einem Auffanglager umzufunktionieren: „Es werden alle Vorbereitungen geschaffen, um die Hallen kurzfristig belegen zu können“, bestätigt Karl. W. Schröder, der Leiter des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG).

Nach dem Kenntnisstand von Schröder könnten etwa 300 Flüchtlinge in den Hallen untergebracht werden, angesichts der sich in Ungarn und Österreich überschlagenden Ereignisse könnte die Entscheidung dazu von heute auf morgen fallen. Hintergrund: Ende vergangener Woche wurden alle kreisfreien Städte des Regierungsbezirks durch die Bezirksregierung Düsseldorf informiert, dass sie kurzfristig jeweils 300 Flüchtlinge aufnehmen müssen. „Wir wissen konkret noch gar nichts, außer, dass diese 300 Menschen kommen könnten“, erläutert Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn: „Das Sportzentrum ist nicht optimal, aber es bietet kurzfristig die optimalen Voraussetzungen dafür“, so Kühn weiter.

Noch einmal unterstreicht Kühn, dass die Unterbringung an der Küllenhahner Straße keineswegs feststehe. Um Notunterkünfte in Sporthallen zu vermeiden, prüfe die Stadt parallel auch die Aktivierung anderer Unterbringungsmöglichkeiten. So ist auch die leerstehende Belzer-Verwaltung wieder ein Thema: Hier laufen neuerliche Prüfungen, ob das Gebäude an der Hastener Straße nun doch als Notunterkunft hergerichtet werden könnte, bestätigt Sozialdezernent Kühn auf CW-Nachfrage. Eine Entscheidung hierzu soll laut Kühn nach den Herbstferien fallen, einen Bezug hält Kühn frühestens Anfang 2016 für möglich. „Wir müssen auf den schwierigsten Fall eingerichtet sein und hoffen aber, dass er nicht eintritt.“

Von den „3.000 plus x“ Flüchtlingen, die laut letzter Prognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nach Wuppertal kommen könnten, sind – Stand gestriger Montag – bislang 1.509 Menschen in der Stadt eingetroffen. Zumal eine Unterbringung im Sportzentrum Süd nur für Tage oder wenige Wochen angedacht wird, übt man sich auf Küllenhahn in Gelassenheit: „Wir nehmen das positiv“, erklärt Karl W. Schröder: Zumindest bis zu den Herbstferien sei Sportunterricht ja auch im Freien möglich: „Dass Unterkünfte geschaffen werden müssen, das steht vor allen anderen Fragen.“