08.09.2015, 17.17 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Sportzentrum: Herzlicher Empfang für die ersten Flüchtlinge

Artikelfoto

Sozialdezernet Dr. Stefan Kühn (li.) begrüßte die eintreffenden Flüchtlinge auf Küllenhahn.

Es waren ergreifende Szenen, die sich heute Nachmittag vor dem Sportzentrum Süd abspielten: Obwohl der Zeitpunkt gerade erst eine Stunde zuvor bekannt gemacht worden war, hatten sich etwa 150 Menschen eingefunden, um den ersten Bus mit Flüchtlingen auf Küllenhahn in Empfang zu nehmen. Wieder waren sie mit Transparenten, mit Luftballons, Süßigkeiten oder auch Getränken gekommen, um die Ankommenden willkommen zu heißen.

Als der erste Bus dann gegen 16.15 Uhr vor dem Sportzentrum vorfuhr, brandete Beifall auf, auch Willkommenslieder wurden gesungen. Einigen Menschen aus der Begrüßungsschar standen die Tränen in den Augen. Ein direkter Kontakt zu den etwa 50 Flüchtlingen war jedoch kaum möglich, die Eintreffenden wurden von den Sicherheitskräften abgeschirmt in einem Korridor direkt zu den Sporthallen geleitet. Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn begrüßte jeden einzelnen Aussteigenden mit den Worten „Welcome to Wuppertal“.

Dank für Begrüßung: „Applaus ist eine Sprache, die überall verstanden wird“

Einigen Zaungästen gelang es dennoch, kleine Geschenke zu überreichen. Auch Dezernent Stefan Kühn selbst reichte Süßigkeiten an die Flüchtlinge weiter. Nachdem die Flüchtlinge in den Hallen verschwunden waren, kritisierte ein Mann aus der Empfangsmenge, dass es nicht möglich war, den Menschen wenigstens die Hand zu drücken. Kühn verteidigte das Handeln der Stadt, die Flüchtlinge hätten schließlich ungeahnte Strapazen hinter sich, man müsse und wolle sie erst einmal zur Ruhe kommen lassen.

„Und Applaus ist eine Sprache, die überall verstanden wird“, betonte der Wuppertaler Sozialdezernent auf die Kritik. Zugleich dankte Kühn allen, die auch diesmal und so kurzfristig zum Sportzentrum gekommen waren, besonders beeindruckt zeigte sich Kühn, dass so viele junge Menschen darunter waren: „Das ist ein ganz tolles Zeichen – so ist Wuppertal“, sagte Stefan Kühn – die etwa 150 Menschen am Sportzentrum antworteten mit Applaus.

Nach Angaben der Stadt sollen im weiteren Verlauf des Tages und vielleicht auch noch in der Nacht die restlichen der bis zu 300 Flüchtlinge im Sportzentrum Süd eintreffen. Die Menschen werden hier zunächst einem medizinischen Erstcheck unterzogen, hierzu stehen aktuell fünf Ärzte-Team auf Küllenhahn bereit.

Sozialdezernent Kühn: „Beim Cronenberger Bündnis mitmachen“

Zugleich zeigte sich Stefan Kühn überzeugt, dass die Flüchtlinge in Cronenberg gut aufgenommen würden – das sich derzeit gründende Cronenberger Flüchtlingshilfebündnis benannte Kühn als eine beeindruckende Initiative. Der Sozialdezernent rief dazu auf, sich dem Bündnis anzuschließen und sich zu engagieren (mehr Infos zu der Initiative finden sich in diesem CW-Artikel).

Auch weiterhin werden keine Sachspenden am Sportzentrum benötigt, wer sich persönlich, in Form von Sach- oder Geldspenden für die Flüchtlinge engagieren möchte, kann sich mit dem Cronenberger Bündnis für Flüchtlinge über die Cronenberger Woche unter Telefon 0202 478 11 00 oder per E-Mail an info@cronenberger-woche.de in Verbindung setzen. Mehr dazu hier.