09.09.2015, 10.40 Uhr   |   Andreas Schmidt   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Offenes WLAN für alle: Ist es auch fürs CW-Land möglich?

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OB Peter Jung (mi.) und Dr. Rolf Volmerig (2.v.l.) mit den Wuppertaler Freifunk-Aktivisten.

Sie sind Visionäre, daran besteht kein Zweifel: Dustin Schmidtberg, Pilipp Psurek und Ralf Glörfeld träumen von einem offenen Internet. Jeder Mensch soll, im Idealfall flächendeckend, zum Nulltarif ins Internet kommen.
Die drei sind Mitglieder der Freifunker Wupperal und engagieren sich in Sachen „Bürgernetz“, eine Aktion, die auch im Rathaus auf offene Ohren gestoßen ist.

Das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) signalisierte jetzt Bereitschaft, das Projekt zu unterstützen. So sollen 850 öffentliche Gebäude mit frei zugänglichen Routern ausgestattet werden, kündigte der GMW-Chef Dr. Hans-Uwe Flunkert an. Unterstützung hat er dabei vom Oberbürgermeister, der sich für eine „schnelle und unbürokratische Umsetzung“ des Projektes einsetzen will.

Neben Kindergärten stehen die Schulen ganz oben auf der Wunschliste der Verwaltung. „Durch ein offenes Internet ergeben sich auch andere Nutzungsmöglichkeiten der Schule selbst“, nennt Flunkert einen wichtigen Vorteil des offenen Netzes. Ein wichtiges Thema neben der flächendeckenden Versorgung sei auch die Verbreitung des Netzes auf den Südhöhen.

Hotspots an der L418 und am Schulzentrum Süd?

Dr. Rolf Volmerig von der Wuppertaler Wirtschaftsföderung sieht in einem offenen Internet einen klaren Standortvorteil für die Stadt – nicht nur die Studenten hier könnten von einem freien Internetzugang profitieren. Während die Wirtschaftsförderung bereits mit einem Router an der L418 ihr Netz öffnet und auf Nachmacher hofft, könnte der Lichtscheider Wasserturm schon bald als Hotspot hinzukommen. Für die Südhöhen halten die Planer einen Router auf dem Schülzentrum Süd für denkbar, um die Südhöhen mit der Stadt zu verbinden – das wollen die Schulen dort jedoch erst prüfen.

Die Stadtsparkasse prüft zudem bereits, in jeder Filiale im Stadtgebiet einen Router aufzustellen, der kommerzielle Anbieter Unitymedia will ebenfalls für freies Internet sorgen. Bei den Wuppertaler Stadtwerken sei man „in der Findungsphase“: Hier wird geprüft, ob und wie unter anderem das Gerüst der Schwebebahn für das freie Internet genutzt werden kann.

Mit Ergebnissen rechnen die Initiatoren um Ralf Glörfeld kurzfristig. Um das „Bürgernetz“ nun flächendeckend anzubieten, hoffen die Freifunker auf die Unterstützung der Wuppertaler – jeder könne sich für 15 bis 70 Euro einen handelsüblichen Router besorgen und, nachdem die Firmware der Freifunker aufgespielt ist, mitmachen am freien Netz.

Infos gibt es im Netz auf der Website der Freifunker unter www.freifunk-wuppertal.net.