06.11.2015, 11.28 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

25. Mongkaat-Owend der Obrams: Ein Abschied zum Jubiläum

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Gruppenfoto am Jubiläumsabend: die Mitwirkenden des 25. „Mongkaatowend met denn Obrams“.

Der 25. „Mongkaat-Owend met denn Obrams“ im Cronenberger Festsaal war schon ein besonderer. Nicht nur, weil er rappelvoll Besucher war. Er begann, wie gewohnt mit der Cronenberger Hymne unter Begleitung von Klaus Prietz aus Barmen auf dem Akkordeon, der auch sonst musikalisch durch den Abend leitete. Harald Biedebach und Thomas Graap führten einmal mehr gekonnt durch das vierstündige Programm, welches mit Grußworten auch aus Ronsdorf begann: Marga Rühl von den dortigen Mundartfreunden las ein Gedicht „op Platt“ und gratulierte zum Vierteljahrhundert.

Das tat auch eine Vortragende der ersten Stunde: Brigitte Bröcking, die nicht nur eine Bilanz aus 25 Jahren zog, sondern auch heuer wieder gerne vorsang sowie Karl-Heinz Dickinger würdigte. Es folgte Ferdi Blome. Der Obram sinnierte über seine Heimatsprache, während der junge Clemens Redeker über die Muse, die ihn nicht küsste, schwadronnierte – er war mit seinem Text zum Owend zuerst überhaupt nicht „zu Potte gekommen“. Klaus Prietz unterhielt dann mit typischen Wuppertaler Liedern, wobei auch „Et Lehnchen“ nicht fehlen durfte.

Kottenbuttern, Bierchen und Dörper Dönekes…

Nach der Pause mit Kottenbuttern und Bier enterte Arno Bluhm die Bühne und „klampfte“ über das Thema „80 Lebensjahre“. Im Anschluss waren die „Fenken“, also die jungen Plattkaller unter der Leitung von Karl-Heinz Dickinger, an der Reihe: Sie trugen Musikalisches vor und überstanden auch eine Schulstunde „op Platt“. Inge Ermert erzählte über eine Krankheit, die ihr Zeit zum Fernsehschauen ließ – ein Albtraum für Ermert. Wera Picard-Putsch berichtete derweil von einer Fahrt mit dem Bürgerbus, die sehr dörflich und persönlich verlief.

Persönlich war’s auch bei Iris Koch: Neben einem Stromausfall ging’s bei der Sudbergerin um ihren Mann als Heimwerker – mit dem großen Crash beim Brand im Umverteiler am Hahnerberg Ende 2013 hatte er jedoch nichts zu tun. „Cronenberg lohnt“ meinte dann Karl-Heinz Dickinger: Wer muss denn schon nach Elberfeld fahren, wenn man in Cronenberg alles bekommt? Leider hatte er eine alte Zeitung dabei – viele Firmen und Geschäfte darin gibt es längst nicht mehr. Dann schellte auch diesmal das Telefon und Frau Bottmannskowski rief an.

Zum Dickinger-Abschied: Noch einmal der Sketch „Dat Käppken“

Aber das Beste kam noch – der Sketch „Dat Käppken“. Zuvor enterte Rolf Tesche die Bühne im Cronenberger Festsaal: Tesche verlieh Owend-Mitinitiator Karl-Heinz Dickinger für seine Verdienste um das Cronenberger Platt im Namen des CHBV einen „silbernen Blottschen am Bande“. Im Anschluss war aber „Dat Käppken“ weg. Der Sketch – von Dirk Tesche, Detlef Engelpracht, Harald Biedebach sowie Erzähler Karl-Heinz Dickinger aufgeführt – erzählt von einem evangelischen Jungen, der in eine katholische Messe geht und dann seinem Vater davon berichtet, dass der große Priester und die zwei kleinen Priester die ganze Zeit das Käppchen suchten und nicht finden konnten.

Am Ende war das Käppchen wieder da und auch die Kollekte für ein neues: 554 Euro kamen im Festsaal zusammen, dazu eine D-Mark und eine ausländische Münze. Fehlen durfte auch dieses Mal Peter Michels mit seinem Dudelsack nicht. Er begleitete alle Gäste und Mitwirkenden beim Musikstück „Adjüs“. Kai Müller derweil verkündete den Abschied von Karl-Heinz Dickinger – so endete das Jubiläum eher leise, nachdenklich und mit der Verpflichtung, dass andere sein „Erbe“ weiterführen mögen.

DVD vom Jubiläumsabend in Kürze erhältlich

Wer nicht „live“ im Cronenberger Festsaal dabei sein konnte, braucht auf den 25. Mundart-Abend dennoch nicht zu verzichten: Als Doppel-DVD ist eine Aufnahme des Jubiläumsabends im Cronenberger Festsaal zum Preis von 13 Euro bei Schreibwaren Biedebach/Fresen an der Hütter Straße 4 bestellbar.

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