25.11.2015, 15.15 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Autonomes Fahren in Wuppertal: Strohfeuer oder baldige Zukunft?
Wie die CW berichtete, zeigte sich NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin Mitte August bei einem Besuch des Automobilzulieferers Delphi optimistisch, dass schon bald auf der Wuppertaler Südhöhe eine Teststrecke für automatisiertes Fahren an den Start gehen könnte. Zuvor hatte sich bereits NRW-Verkehrsminister Groschek für eine Probestrecke zwischen Freudenberg und Parkstraße ausgesprochen.
Hat die Zukunft nun begonnen oder handelt es sich doch nur um einen vorübergehenden Hype? Mit dieser spannenden Frage zum Thema „Autonomes Fahren“ befasste sich kürzlich eine Veranstaltung des Wuppertaler VDI („Verein Deutscher Ingenieure“). Unter Leitung von VDI-Arbeitskreisleiter Dr. Andreas Braasch, mit seinem Forschungs- und Beratungsinstitut IQZ erst kürzlich als Wuppertaler Start-Up des Jahres ausgezeichnet (die CW berichtete), beleuchteten dabei Experten diese Frage.
Die mehr als 70 Teilnehmer hörten aber nicht nur interessante Vorträge: Hausherr Delphi präsentierte auch ein Exemplar seines Versuchsfahrzeugs, das ab 2016 auf der Südhöhen-Teststrecke fahren soll. IQZ-Geschäftsführer Andreas Braasch erläuterte zunächst die rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekte. Der Leiter des Wuppertaler VDI skizzierte, dass durch die Automatisierung von Fahrzeugen ein 90-prozentiger Rückgang der schweren und tödlichen Verkehrsunfälle erwartet wird. Braasch ging aber auch ethischen Fragen auf den Grund: „Was ist mit Schuld und Haftung, wenn Maschinen zukünftig die Entscheidungen treffen?“
Aus Sicht eines Automobilzulieferers erörterte Delphi-Vertreter Dr. Rainer Denkelmann das autonome Fahren. Denkelmann machte deutlich, dass der Standort Wuppertal eine zentrale Rolle spiele und das Thema somit Wachstumspotentiale für die Stadt bedeute. Ein Video zur Testfahrt eines Audi SQ5, der in den USA unfallfrei von der Ost- zur Westküste fuhr, vermittelte anschauliche Eindrücke zum automatisierten Fahren.
Uni-Experte Prof. Anton Kummert schließlich beleuchtete die wissenschaftlichen Herausforderungen und technische Aspekte. Sein besonderes Augenmerk legte der Elektrotechniker dabei auf das Thema Car-to-Car-Kommunikation. Abgerundet wurde der Abend zum Auto der Zukunft übrigens mit einem Kulinaria-„Evergreen“: der „berühmten“ VDI-Currywurst…