05.01.2016, 19.58 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Freude beim Pickverein: Info-Stele an der Sambatrasse
„Heut‘ ist ein ganz besonderer Tag, ein Höhepunkt, so möcht‘ man sagen, denn nach Monaten, gar Jahren, wird ein Ereignis endlich wahr“, reimte Friedhelm Ackermann: „Auf einem Schild an der Sambatrasse, nahe Vonkeln aufgestellt, führt ein Verein durch Bild und Wort in seine Welt.“
Betreffender Verein ist der Pickverein „Grüne Eiche“ und die Freude des obersten Pickers galt einer Stele, die enthüllt wurde: Wenige Meter neben der Einmündung Vonkeln können Nutzer der Sambatrasse nunmehr auf der Infosäule nachlesen, dass es im Vonkelner Wald eine Pickbahn gibt. Auch wenn der Pickverein alljährlich an Pfingsten zum zweitägigen Pickfest einlädt, welches insbesondere beim sonntäglichen Irish-Folk-Frühschoppen scharenweise Besucher an die „grüne Eiche“ lockt, ist die Existenz des Vereins und des Spiels, das er pflegt, selbst in Cronenberg vielfach noch unbekannt.
Dass sich das nun mit der Stele ein wenig ändert, das hoffen Vereinsvorsitzender Friedhelm Ackermann und seine 35 Mitglieder. Sie trotzen engagiert dem Gang der Zeit und halten die Tradition des Pickspiels mit viel Herzblut aufrecht. Denn wie Pick-Chef Ackermann zur Einweihung des Schildes berichtete, gab es einst allein in Cronenberg sieben Pickbahnen, auf denen das altbergische Wurfspiel betrieben wurde. Übrig geblieben ist allein die Vonkelner Pickbahn: Wie schon 1894 wird hier noch immer mit den bis zu zwei Kilo schweren Wurfhölzern auf neun kleine Holzpinne geworfen, die auf einem in den Boden eingelassenen Schleifstein aufgestellt sind.
Der Standort-Nachteil des Pickvereins: Er liegt im Wald von Alt-Vonkeln, sehr idyllisch, aber zugleich auch versteckt – allerhöchstens per Zufall „stolpern“ Spaziergänger über die Pickbahn. Mit der Infostele an der Sambatrasse stellt sich der kleine Verein nun an ungleich belebterer Stelle in den Mittelpunkt. Vielleicht bleibt ja der eine oder andere Spaziergänger, Jogger oder Radfahrer stehen, findet anschließend an die „grüne Eiche“ und wird vielleicht sogar Mitglied – die Vonkelner Picker freuen sich über jede Verstärkung!
Mit der Info-Stele jedenfalls geht der kleine Verein etwas optimistischer in die Zukunft: „Wir gehen es an, unsere Oase zu erhalten, lassen alle unsere Kräfte walten, damit jeder unserer Urenkel noch sagen kann: Lass‘ uns Pfingsten nach Vonkeln gehen und den Jungs beim Picken zusehen.“ Dass das so bleibt, das ist Friedhelm Ackermann und seinen Pickern zu wünschen, fand auch Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé: „Ein Verein, der so vorbildlich die Tradition pflegt, hat es verdient, dass er auf sich aufmerksam macht.“