10.02.2016, 18.03 Uhr   |   Andreas Schmidt   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

FDP-Sprechstunde: Seilbahn und Einzelhandel im Focus

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FDP-Landtagsabgeordneter Marcel Hafke (li.) und Alexander Schmidt, Chef der FDP-Ratsfraktion (2.v.r.), stellten sich im Bahnhof Cronenberg den Bürgerfragen.

„Wir leben davon, dass Bürger ihre Themen an uns herantragen“, brachte es der FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Schmidt auf den Punkt. Bei der Bürgersprechstunde der Liberalen, die im Cronenberger Bahnhof stattfand, nutzten zahlreiche Cronenberger die Gelegenheit, mit den Vertretern der FDP ins Gespräch zu kommen.

„Ein emotionales Thema war das Wuppertaler Seilbahnprojekt“, beschrieb Marcel Hafke, Wuppertaler Landtagsabgeordneter der Liberalen, die Resonanz auf die Bürgersprechstunde: „Insbesondere wurde von Bürgern kritisch hinterfragt, welchen Nutzen dieses Projekt für Cronenberg hat.“ Hier gelte es, Vor- und Nachteile der Seilbahn sorfältig abzuklopfen, betonte Alexander Schmidt. Erst zehn Tage zuvor habe er sich mit den Seilbahn-Gegnern unterhalten – es sei ein durchaus konstruktives Gespräch gewesen. Trotzdem: „Wir sagen nicht von vornherein nein zur Seilbahn, wollen das Vorhaben aber sehr genau prüfen“, so der Fraktionsvorsitzende.

„Politik muss zugestanden werden, Projekte wie die Seilbahn prüfen zu dürfen“

Marcel Hafke sieht in der Bürgerbeteiligung zu dieser frühen Phase aber auch Nachteile – eine Protestwelle sei bei jedem größeren Bauvorhaben üblich; ja, dies sei fast schon Bestandteil der deutschen Kultur. Es ginge ihm darum, von diesen Projekten den größtmöglichen Nutzen für den Bürger zu erzielen, anstatt von vornherein alles schlecht zu reden. „Der Politik sollte zugestanden werden, Projekte wie die Seilbahn prüfen zu können“, so Hafke. Sonst würde sich seiner Ansicht nach nichts im Land bewegen.

Auch Alexander Schmidt relativierte, dass es sich bei der Seilbahn zunächst nur um eine Ideenskizze handele. Die Verträglichkeit eines solchen Vorhabens müsse man anwohner- und umweltkritisch hinterfragen. „Gerade für die Freien Demokraten muss die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit und die Einbettung in das Stadtbild gegeben sein“, fügte Haffke hinzu. Zunächst möchte man jedoch einen Realisierungsbericht abwarten, um erst dann abschließend zu bewerten, ob das Projekt die Stadt voranbringe.

Dörper Einzelhandel: FDP für „kreative Konzepte“

Als wunder Punkt aus Bürger-Sicht wurde der Dörper Einzelhandel ausgemacht: Leerstände, fehlende Parkplätze und teils veraltete Öffnungszeiten seien problematisch. „Daher muss sich die BV Cronenberg des Themas annehmen, die Ursachen analysieren und Lösungen suchen“, sieht Marcel Hafke das Stadtteilparlament in der Pflicht. Auch die optische Aufwertung der Ortsmitte sei ihm ein Anliegen.

Der Dörper FDP-Bezirksvertreter Hans-Hermann Bock legte einen Sachstandsbericht vor. Bock setzt sich für „kreative Konzepte“ im Einzelhandel ein. Damit soll verhindert werden, dass, wie in der Vergangenheit, weitere Geschäfte ihre Pforten in Cronenberg schließen müssen.