29.02.2016, 20.31 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Tschüss, Ali: Abschiedsfest für Schornsteinfeger-Urgestein

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Mit Wackeln, Wunderkerzen, Rosen & Co. wurde Wolfgang Kroll (vo. mi.) von zu Hause abgeholt und im Cabrio zum Abschiedsfest kutschiert.

Ja, ist denn schon Hoffest oder findet der Küllenhahner Advent verspätet statt? Diese Frage stellte sich am gestrigen Sonntagabend, 27. Februar 2016: In dem zu dieser Uhrzeit sonst so beschaulichen Dörper Ortsteil kam es da zu einem „Massenauflauf“ wie sonst eigentlich nur an den beiden Festtagen im Sommer beziehungsweise in der Adventszeit. Aber diesmal wurde kein Fest, sondern ein Mann gefeiert: Halb Küllenhahn und auch einige „Schwatte und Witte“, sprich „Außer-Küllenhahner“, waren gekommen, um Wolfgang Kroll in den Ruhestand zu verabschieden.

Wie bereits angekündigt, geht der Bezirksschornsteinfeger in Küllenhahn und der oberen Südstadt am morgigen 1. März in den Ruhestand. Dass Wolfgang Kroll dazu mit einem insgeheim geplanten Abschiedsfest und über 200 Gästen überrascht wurde, hat seinen Grund: Kroll kehrte fast 50 Jahre die Küllenhahner Kamine, kaum eine Person im Dörper Norden dürfte über alle Generationsgrenzen hinweg einen derartigen Bekanntheitsgrad besitzen.

Zumal der 63-Jährige nicht nur über ausgeprägtes Fachwissen, sondern auch prägnante kommunikative Fähigkeiten verfügt: Dank Wolfgang Kroll qualmten nicht nur die Kamine im Kehrbezirk, weil der Glücksbringer von Berufs wegen bei seinen „Besuchen“ auch gerne stets ein Schwätzchen hielt, qualmten mitunter auch die Ohren – im positiven Sinne, selbstverständlich! Am Sonntagabend indes war „Ali“, wie Wolfgang Kroll liebevoll von seinen Freunden und Kunden genannt wird, sprachlos.

Zuvor völlig ahnungslos, zeigte sich der Bezirksschornsteinfegermeister von der Verabschiedung überwältigt – da stockte die Stimme. Allerdings nicht lange – schnell steckte Wolfgang Kroll seine Rührung weg und lief wieder zur Höchstform auf. Bei der Geheimfeier in einer Halle der Schreinerei Krause, zu der viele Bier, Sekt, Salate, Kuchen und Grillwürste herbeigetragen hatten, nutzte Kroll sichtlich gerne die Gelegenheit zum Schwätzchenhalten mit seinen Kunden – ab morgen werden sie „nur noch“ seine Freunde und Bekannten sein…

Mehr zu dem Abschiedsfest für Wolfgang Kroll lesen Sie in der nächsten gedruckten Ausgabe der CW.