03.05.2016, 16.41 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Dörper Fachwerk gefiel: Besuch aus Ecuador in der Ortsmitte

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Astrid Reich (2.v.l.) und ihre Schülergruppe bedankten sich bei „Reisedorp“-Inhaberin Heide Lange (li.) mit kleinen Präsenten aus Ecuador für ihre Planungen.

„I love it“, so lautet der „liebevolle“ Eindruck von Christina (15) zu Wuppertal und auch Eduardo (14) fand Gefallen an der bergischen Metropole, die ja vielfach weniger als „Perle“ wahrgenommen wird – Wuppertal sei eine „very nice City“. Die beiden Jugendlichen zählen zu einer 14-köpfigen Schülergruppe aus dem fernen Ecuador, die sich für sechs Wochen in Deutschland aufhält.

Einen Monat davon verbrachten die Schüler der integrativen Tagesschule San Gerardo in der südecuadorianischen Stadt Loja in Wuppertal: Untergebracht in Gastfamilien besuchen die jungen Ecuadorianer täglich den Unterricht am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, nach Schulschluss lernen sie natürlich auch Land und Leute kennen. Nach Schwebebahnfahrt, Tagestouren nach Köln und Düsseldorf oder Besuch der Junior-Uni stand am vergangenen Freitag eine Wanderung über die Sambatrasse nach Cronenberg auf dem Programm.

Dass es die weitgereisten Gäste auch ins „Dorf“ verschlug, hatte einen besonderen Grund: Astrid Reich stammt aus Cronenberg – vor 23 Jahren wanderte die Erzieherin und Heilpädagogin nach Ecuador aus und begründete dort die Privatschule San Gerardo. Mit 25 Schülern fing alles an, erzählte die 54-Jährige bei ihrem Heimat-Abstecher, heute besuchen vom Kindergarten bis zur höheren Schule insgesamt 980 Kinder die integrative Bildungseinrichtung.

Deutschland-Rundreise wurde im „Reisedorp“ geplant

Der Cronenberg-Besuch hatte aber noch einen weiteren Grund: Gemeinsam mit ihren Schülern und Co-Schulleiterin Violeta Pilco bedankte sich Astrid Reich bei Heide Lange für ihr Engagement. Die Inhaberin des „Reisedorp Cronenberg“ organisierte die zweiwöchige Deutschland-Rundreise, welche die Ecuador-Gruppe dann ab Freitag, 30. April 2016, nach Hamburg, an die Nordsee, nach Berlin und Frankfurt führt.

Auch wenn die Wanderung über die Sambatrasse in die Heimat ihrer Schulleiterin ungewohnt lang war, so entschädigte nicht nur das als Anreiz ausgelobte Eis in der Ortsmitte. Auch das Dorf gefiel: Die Fachwerkhäuser-Zeile gegenüber dem Reisebüro am Hans-Otto-Bilstein-Platz sei schön und harmonisch, lobten Christina und Eduardo  – im heimischen Ecuador, so wusste Astrid Reich zu berichten, herrsche mitunter ein wenig Bau-Wildwuchs…

Übrigens: Zurück blieb den Ecuador-Schülern eine weitere Wanderung erspart, man stieg in den Bus ein. Denn auch die sind für die Ecuadorianer ein Erlebnis: Dass sie pünktlich nach Fahrplan verkehren, nicht aus allen Nähten platzen und man für zum Beispiel Ältere Platz mache, wie man im Straßenverkehr überhaupt viel achtsamer miteinander umgehe, das war ein weiterer Pluspunkt von Christina und Eduardo für Deutschland…