10.05.2016, 19.48 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Schützenfest in der Aue: Vier Tage Party und eine Königin
Sieht man vom (Ausflugs-)Verkehr ab, geht es beschaulich im Morsbachtal zu. Immer? Nein, einmal im Jahr steht das lauschige Tal Kopf – und zwar wenn der Schützenverein Wildschütz Aue zum alljährlichen Schützenfest bläst. Zum 63. Mal war das am vergangenen Wochen-ende der Fall: Vier Tage lang ließ es der Remscheider Traditionsverein wieder „krachen“ – das Riesenfestzelt stand übrigens auf der Wuppertaler Seite des Morsbaches.
Den Auftakt an der Aue bestritt am 29. April 2016 die Formation „Kärnseife“: Passend zu den da noch kühlen Temperaturen heizte das Leverkusener Quartett beim Scheunenfest mit „Partymusik, die sich gewaschen hat“ kräftig ein – auch wenn das ob der Zelt-Heizung gar nicht notwendig war. Der „Kärnseife“-Mix aus Rock, Pop und Schlager kam bestens an – nicht umsonst gilt die Live-Band als „heiß wie Frittenfett“.
Zum „Tanz in den Mai“ wussten Schützen-Chef Oliver Rösler und seine Mitstreiter den Auftakt noch zu toppen: Die „Hollywood Drive Band“, ebenfalls aus Leverkusen, stellte unter Beweis, warum sie in ganz Deutschland gefragt ist und mit der AIDA sogar auf hoher See: Bandleader Michael und seine drei Mitstreiter Grażyna, Jana und Sebastian hatten den richtigen Sound mit ins Morsbachtal gebracht, sodass das volle Festzelt kräftig und bis nach Mitternacht in den Mai abtanzte.
Am 1. Mai ging es dann um 11 Uhr bereits weiter in der Aue: Mit einem Mai-Frühschoppen stimmten sich die Schützen und ihre zahlreichen Gäste auf den großen Hauptfestzug ein: Dieser zog am Nachmittag eindrucksvoll bis zur Firma Picard, wo die obligatorische Parade abgenommen wurde, und wieder zurück. Am Montag dann mussten die Schützen Kondition beweisen, schließlich galt es, den neuen Schützenkönig auszuschießen.
Und dabei bewies eine Schützin das beste Stehvermögen: Beate Masucci setzte nach insgesamt 151 Schuss den Königstreffer – nicht zum ersten Mal wurde daher am folgenden Abend beim Großen Krönungsball zum Abschluss eine Königin in der Wildschütz Aue proklamiert. Das Amt der Prinzessin blieb übrigens in der Familie – Leonie Rösler, Tochter von Schützen-Chef Oliver Rösler, hatte hier die sicherste Hand.
Auch insofern resümmierte der oberste Schütze aus der Aue: „Das war ein rundum gelungenes Fest“, befand Oliver Rösler und dankte seinem Team: „Alle haben super mitgemacht.“
Das will was heißen, denn das viertägige Fest ging einmal mehr auf die Knochen: Oliver Rösler hatte dafür zwei Wochen Urlaub genommen – und eine Verschnaufpause war nach dem Abbau am Dienstag auch erst einmal nötig…