03.06.2016, 10.35 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Bernsteinzimmer: Muss Karl-Heinz Kleine seine Suche aufgeben?

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Ist nun Schluss damit? Bernsteinzimmer-Sucher Karl-Heinz Kleine (li.) im Oktober 2015 bei Grabungen an der Mirke.

Seit über 70 Jahren ist es die Frage: Wo ist das legendäre Bernsteinzimmer geblieben? Das prunkvolle Zimmer, ursprünglich im Berliner Stadtschloss eingebaut, wurde 1716 vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter der Große verschenkt. Fast zweihundert Jahre befand es sich dann im Katharinenpalast bei St. Petersburg, bevor es in den Wirren des Zweiten Weltkrieges abgebaut wurde und verschwand.

Bis heute ist es ein Rätsel, wo das Bernsteinzimmer verblieben ist. Im Jahr 2008 ließ sich auch der aus Leipzig stammende Cronenberger Karl-Heinz Kleine (69) von der Frage anstecken: Kleine wurde zum Sucher des verlorenen Schatzes. Zuerst fand er in Bibliotheken Hinweise, die nach Wuppertal führten: Aus der Bergischen Metropole stammt der einst mächtige NS-Gauleiter Erich Koch. Der frühere Reichsbahner besaß exzellente Kenntnisse über die Bahnstrecken und Bunker im Tal – daher Kleines These: „Das Bernsteinzimmer muss sich irgendwo in Wuppertal, in irgendeinem der über 200 Bunker befinden.“

Durch inzwischen unzählige Presseartikel und TV-Berichte ist Karl-Heinz Kleine mittlerweile weithin bekannt. Inzwischen hat der Dörper Schatzsucher rund 18 Bunker durchsucht, gefunden hat Kleine noch nichts, jedenfalls das Bernsteinzimmer nicht. Nicht nur das – die Suche nach dem Bernsteinzimmer ist teuer, nun steht der Schatzsucher auch selbst vor dem Nichts: Nachdem er bereits 2008 Firmeninsolvenz anmelden musste, kommt nun wohl auch das Haus des Wahl-Wuppertalers unter den Hammer: Auch wenn große Teile des Kredites abbezahlt sind, besteht sein Kreditinstitut auf der Zwangsversteigerung der Immobilie.

Kommt es dazu, will der Diplom-Ingenieur auch aus Liebe zu seiner Frau zurück in seine alte Heimat nach Leipzig – das Projekt Bernsteinzimmersuche wäre dann für ihn beendet. „Mir würde es in meiner Situation schon reichen, wenn meine Bank einem Freihandverkauf meiner Immobilie zustimmen würde“, zeigt sich der Schatzsucher bitter. Karl-Heinz Kleine kennt noch einige Orte, an denen er unbedingt suchen möchte – vielleicht wird er das Geheimnis des Bernsteinzimmers aber nicht mehr lüften können…