07.07.2016, 16.04 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Prozess-Auftakt: Alle drei Wochen ein Raubüberfall
Seit wenigen Wochen muss sich ein „räuberisches“ Quintett vor dem Wuppertaler Jugendschöffengericht verantworten: Mekail B. (18), Redouan B. (17), Mouxime A. (17), Dara S. (18) und Dennis C. (16) wird schwerer Raub sowie schwere räuberische Erpressung beziehungsweise Beihilfe vorgeworfen. Zwei Taten ereigneten sich im CW-LandgerichtLand.
Am 29. Januar 2016 sollen Mekail B., Redouan B. und Dara S. zunächst gegen 22.40 Uhr maskiert eine Spielhalle an der Hahnerberger Straße überfallen haben (die CW berichtete). Mit Schusswaffe und Messern bewaffnet sollen sie damals die 49-jährige Angestellte gezwungen haben, ihnen 570 Euro aus der Kasse auszuhändigen. Am Abend des 19. Februar sollen Mekail B., Redouan B. und Mouxime A. dann eine Spielhalle an der Blumenstraße in der Südstadt beraubt haben.
Ebenfalls mit Waffengewalt nötigten sie hier die Aufsicht zur Herausgabe von 1.500 Euro. Anschließend versteckte sich das Trio in einem Keller in Tatortnähe. Dennis C. soll den Keller zur Verfügung gestellt haben. Bei einer dritten Tat am 4. März sollen wiederum Mekail B., Redouan B. und Mouxime A. einen Kiosk am Ostersbaum überfallen haben. Dort erbeuteten sie 300 Euro.
Der Prozess, der auf vier Verhandlungstage angesetzt ist, findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da alle Angeklagten zur Tatzeit nicht volljährig waren. Wie die CW erfuhr, soll die 49-jährige Angestellte der Hahnerberger Spielhalle seit dem Überfall krank geschrieben sein. Die Frau stehe noch immer unter Schock und leide an Panikattacken. Die Angestellte, welche in einer anderen Spielhalle schon einmal überfallen wurde, befinde sich in psychologischer Behandlung, heißt es.
Der eher klein und wie ein Schüler wirkende Angeklagte Mekail B. soll dem Opfer zwischenzeitlich eine Entschuldigung angeboten haben. Nach dem ersten Verhandlungstag sagte Pressesprecherin Carmen Schlosser nur, dass sich die Beschuldigten zur Sache eingelassen hätten. Der Prozess ist bis Mitte Juli auf vier Verhandlungstage terminiert.