29.07.2016, 13.00 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Für Berlin qualifiziert: Katharina Tscheu hat „gut lachen“

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Gibt's von ihr in Berlin ein Siegerlächeln? Katharina Tscheu mit der roten Clown-Nase, dem „Markzeichen“ der „Nasenbotschafter“.

Für den 28. September 2016 hat Tobias Gerbracht, Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG), eine Einladung nach Berlin: Als Bundessieger des Wettbewerbs „Jugend forscht“ wird der 18-Jährige mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentreffen (die CW berichtete). Rund 14 Tage zuvor, wird auch Schulkameradin Katharina Tscheu an der Spree sein: Die Fuhlrott-Gymnasiastin hat allerdings keine Einladung ins Bundeskanzleramt – noch nicht: Vom 15. bis zum 17. September nimmt Katharina Tscheu vielmehr am Bundesfinale des Schüler-Wettbewerbs „Jugend präsentiert“ teil.

Und wer weiß: Sollte die 15-Jährige hier gewinnen, flattert ihr vielleicht auch eine Einladung der Kanzlerin ins Haus… Auch wenn es bis dahin noch einige Zeit hin ist, hat Katharina Tscheu aber schon jetzt gut Lachen: Die Küllenhahner Gymnasiastin hat es nämlich mit dem Thema „Lachen ist gesund“ nach Berlin geschafft…

„Du hast ein interessantes Thema aus dem Bereich der Naturwissenschaften, das du gerne mit anderen teilen möchtest und hast auch schon eine Idee, wie du es spannend darstellen und präsentieren kannst?“, so lautet die Fragestellung beim Schülerwettbewerb „Jugend präsentiert“: Unter der Unterüberschrift „Und Wissen wird lebendig“ ruft die Klaus-Tschira-Stiftung dabei Schüler weiterführender Schulen im Alter von 12 bis 21 Jahren auf, sich mit einer naturwissenschaftlich-mathematischen Frage auseinanderzusetzen und die Ergebnisse pfiffig zu präsentieren.

„Zwei Minuten Lachen so anstrengend wie 30 Minuten Joggen…“

Das Thema, mit dem sich Katharina Tscheu vom Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) offenbar so „pfiffig“ auseinandergesetzt hat, dass sie im Bundesfinale des Wettbewerbs steht, überrascht auf den ersten Blick: „Lachen ist gesund“. Was mag das mit Naturwissenschaften zu tun haben, fragt sich der Laie. „Lachen ist ein biologischer Vorgang“, erklärt Katharina Tscheu: „Da passiert ganz viel.“

So werden beim Lachen Glückshormone ausgeschüttet, Stress abgebaut und, und, und… nicht zuletzt auch über 80 Muskeln aktiviert – „zwei Minuten Lachen sind ungefähr so anstrengend wie 30 Minuten Joggen“, weiß die 15-jährige Fuhlrott-Gymnasiastin: Beim herzhaften Lachen werde das Luftvolumen der Lunge stoßweise mit bis zu 120 Stundenkilometern herausgepresst. Die Lunge und der gesamte Körper wird quasi „durchgepustet“.

Kinder lachen bis zu 400 Mal, Große haben nichts zu lachen…

Bei der zweiten Qualifikationsrunde Anfang April in Nürnberg gelang es der Lach-Expertin vom CFG jedoch nicht, die Jury „durchzupusten“: Ihr Witz war kein „Schenkelklopfer“, aber das kam Katharina Tscheu durchaus zupass: „Dann konnte ich der Jury erklären, dass sie gerade die ultimative Chance verpasst hatten, sich etwas Gutes zu tun.“ Allerdings war es nichts Ungewöhnliches, dass der Jury nicht zum Lachen war: Erwachsene, so weiß Katharina Tscheu, lachen nur durchschnittlich 20-mal am Tag, Kinder aber 400-mal – tja, der Ernst des Lebens ist nicht immer witzig…

Dass sich die Fuhlrott-Gymnasiastin dennoch unter rund 800 Bewerbern für das Aufeinandertreffen der Top 100 in Berlin qualifizieren konnte, kommt nicht von ungefähr: Seit der 7. Klasse engagiert sich die 15-Jährige für die Stiftung „Humor hilft heilen“, die der bekannte Kabarettist und Moderator Eckart von Hirschhausen 2008 gründete und die Clowns in Kliniken schickt – damit sich die Kranken gesundlachen können…

Von Hirschausen, Gauck & „Klinik-Clown-Guru“ Adams – mit allen gelacht…

Katharina Tscheu begleitet Klinik-Clowns und schickte auch ihre Präsentation schließlich an die Hirschhausen-Stiftung – als Anerkennung wurde sie zur „Nasen-Botschafterin“ ernannt und erhielt einen Koffer voller roter Clown-Nasen, den Markenzeichen der Klinik-Clowns. Zudem gab’s eine Einladung zu einem Auftritt von Eckart von Hirschhausen in Köln. In der Pause traf sie den Comedian persönlich – „wir haben auch viel gelacht“.

Nicht nur das: Die Stiftung entsandte die Nachwuchs-Clownin auch zum Sommerfest des Bundespräsidenten. Mit Joachim Gauck konnte sie zwar nicht ausgiebig lachen. Dass es aber zu einem Foto mit Gauck klappte, lässt Katharina Tscheu ebenso freudig lächeln wie die zwei Begegnungen mit „Patch“ Adams, der als Begründer der „Klinik-Clowns“-Idee gilt. Dass sie sich mit Lachen beschäftigt und es auch zu schenken versucht, bescherte Katharina Tscheu also auch schon selbst viel Glück.

Aber hat die CFG-Schülerin denn auch im Alltag viel zu lachen? „Ich versuche so oft wie möglich zu lachen“, erzählt die Gymnasiastin. An durchschnittlichen Tagen gelinge ihr das etwa 50-mal – das wäre ja schon überdurchschnittlich. Und ist sie auch glücklich? „Ja, das kann man so sagen“, antwortet Katharina Tscheu – tja, dann dürfte sie ja beste Chancen in Berlin haben: Beim Bundesfinale muss sie sich mit einem anderen Thema präsentieren – und das lautet „Glück“. Na, dann kann man Katharina für Berlin ja nur wünschen: „Viel Glück!