01.08.2016, 19.57 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Meldeamt-Chaos: Oberbürgermeister Mucke entschuldigt sich

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Alle Jahre wieder: Endlos-Schlangen Wartender vor dem Einwohnermeldeamt machen deutlich, dass die Stadt die Probleme nicht in den Griff bekommt. -Archiv-Foto: Marc Schulz

„Ich bitte um Verständnis, dass wir nicht sofort Abhilfe schaffen  können und entschuldige mich bei den Wartenden für die Unannehmlichkeiten. Die Versäumnisse der letzten Jahre lassen sich nicht in wenigen Wochen aufholen“, das sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke am Mittwoch letzter Woche: Auf einer Pressekonferenz nahm Mucke zum Warte-Chaos im Einwohnermeldeamt (EMA) Stellung.

Mucke kündigte für den Herbst ein Gesamtkonzept an, denn die aktuelle Lage sei für Bürger und Mitarbeiter unzumutbar: „Als Chef der Verwaltung akzeptiere ich diese Situation nicht“, so Mucke eindeutig. Weil innerhalb der Stadtverwaltung nicht genügend Verstärkung für das Einwohnermeldeamt gewonnen werden kann, schreibt die Stadt Stellen jetzt erstmals auch außerhalb des Rathauses aus. Zudem wurden Unternehmen im Konzern Stadt, wie die Stadtwerke und Sparkasse, angesprochen.

Da diese oft über den Bedarf hinaus ausbilden, hofft die Stadt hier Personal zur Verstärkung des Einwohnermeldeamtes gewinnen zu können. „Dies hilft natürlich nicht den Bürgern, die heute am Steinweg in der Warteschlange stehen“, bedauert OB Mucke. Das neue Personal müsse ja erst eingearbeitet werden. Bürgeramtsleiter Jochen Siegfried berichtete derweil, dass am vorletzten Samstag, 23. Juli 2016, im Meldeamt 255 Termine abgearbeitet werden konnten.

Tipp vom Bürgeramtschef: EMA-Wartezeit für Erledigungen nutzen

Ärgerlich sei, dass rund zehn Prozent der reservierten Termine nicht wahrgenommen wurden. Da eine solche Ausfallquote die Regel sei, überbucht das EMA nun seine Termine. Für alle Bürger, die ohne Termin zum Steinweg kommen, hat Bürgeramtschef Siegfried einen Tipp: Die Wartezeiten könnten ohne Probleme für Erledigungen genutzt werden. „Niemand muss mit seiner Marke zwei Stunden im Wartebereich sitzen“, so Siegfried: Der Ablauf der aufgerufenen Wartenummern lasse sich online per Handy verfolgen. Wer das nicht kann und den Aufruf seiner Wartemarke verpasse, komme trotzdem dran.

SPD-Petition zu den Bürgerbüros: 1.000-Unterschriften-Ziel rückt näher

Nachdem die vier Cronenberger Bürgervereine ihre Mitglieder zur Unterschrift aufriefen und auch die CW mehrfach berichtete, schnellte die Online-Petition auf change.org zu den Bürgerbüros mittlerweile bis auf 920 Unterschriften hoch. Ziel der SPD-Initiative für die Rückverlagerung der Passangelegenheiten in die Bürgerbüros sind 1.000 Unterschriften. Wer die Petition der SPD Cronenberg unterstützen möchte, kann diese hier unterzeichnen: www.change.org