30.09.2016, 09.59 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Von Mexiko bis „Go East“: Praxis von Kathen zeigt Janthur-Werke

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Georg Janthur (li.) stellt aktuell in den Praxisräumen des Cronenberger Mediziners Martin von Kathen aus.

Im Wartebereich oder in den Behandlungszimmern der Praxis von Kathen zu sitzen, ist aktuell auch etwas „fürs Auge“. Martin von Kathen ist zwar kein Augenarzt, sondern Allgemein- und Sportmediziner. In seinen Räumlichkeiten an der Karl-Greis-Straße 8 zeigt der Dörper Arzt neuerdings Arbeiten des Künstlers Georg Janthur.

Der studierte Maler und Bildhauer, der am Mastweg aufwuchs, ist viel herumgekommen. Damit ist nicht gemeint, dass Georg Janthur mittlerweile am bunten Ölberg in Nordstadt zu Hause ist. Auf Studienreisen zog es den heute 58-Jährigen vielmehr schon früh aus dem Tal in die Ferne: Mehrfach, darunter auch im Rahmen eines Künstler-Stipendiums, bereiste Janthur Mexiko.

So wie er hier auf den Spuren des Schriftstellers B. Traven unterwegs war, wandelte Janthur auch bei seinen „Remake-Kunst-Reisen“ stets in den Fußstapfen von Künstlern, so der „Tunisreise“ von Paul Klee und August Macke, der „Harzreise“ von Heinrich Heine oder im Gebirge Montagne Sainte-Victoire in den Fußstapfen des Malers Paul Cézanne. Gemeinsam mit einem Künstler-Kollegen begründete Janthur, von dem Werke auch im Von-der-Heydt-Museum und weiteren Sammlungen zu finden sind, zudem das Kunst-Reise-Projekt „Go East“.

Arbeiten, die bei diesen Reisen durchs Baltikum, nach Polen, Rumänien und in die Slowakei sowie nach Ungarn und in die Ukraine entstanden, sind im Rahmen der Ausstellung in der Praxis von Kathen ebenso zu sehen wie Bilder, zu denen Georg Janthur auf seinen Reisen durch Mexiko, Frankreich oder das Maghreb inspiriert wurde. Die insgesamt 24 Werke aus den Jahren 1995 bis 2002 machen die Entwicklung Janthurs deutlich.

Grob, fast abstrakt kommen die Mexiko-Bilder daher – sie wurzeln in Skizzen von Motiven, welche Georg Janthur während einer nächtlichen Busreise quasi im Vorbeifahren im Scheinwerferlicht erhaschte. Gegenständlicher wirken derweil die Eindrücke aus dem Baltikum: Im Gegensatz zu den bunten Farben Mexikos strahlen die „Go East“-Bilder viel Ruhe aus, vermitteln sie ein Gefühl für die Friedlichkeit und Weite der Landschaft, die Georg Janthur dort fand: „Es war ein bisschen so wie eine Reise in die Kindheit“ – da ging es am Mastweg noch ähnlich beschaulich zu…

Wer die mexikanischen „Schlaglichter“ oder die Ost-Eindrücke sehen möchte, hat ausreichend Zeit dazu – bis zum März 2017 ist die Janthur-Ausstellung bei Martin von Kathen zu sehen. Mehr Infos auch unter georg-janthur.de.