27.10.2016, 13.34 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

30 Jahre Privatpraxis Plate: Gefeiert und an andere gedacht

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Hahnerberg statt Hippie-Metropole: Martina und Jochen Plate feierten ausgelassen das 30-jährige Bestehen ihrer Praxis.

„Es war genial“, freut sich Dr. Jochen Plate über die gelungene Feier: Etwa 200 Gäste, darunter auch zahlreiche Patienten, kamen an die Hahnerberger Straße 84, um mit Jochen Plate und seiner Ehefrau Martina auf das 30-jährige Jubiläum ihrer Zahnarzt-Praxis anzustoßen.

„Wir haben von 15 bis 3 Uhr durchgefeiert“, berichtet der Hahnerberger Zahnarzt – kein Wunder: Von einem Ballonkünstler für die Kleinen, einem Haifisch-Zähne-Schätzspiel mit vielen tollen Preisen für Klein und Groß sowie einem Currywurst-Mobil, Getränkewagen und nicht zuletzt einer Live-Band war für viel Unterhaltung gesorgt. Nachdem sie schon zur Einweihung des Praxis-Neubaus vor 14 Jahren aufgespielt hatten, gaben die Rock’n’Roller der „Dirty Little Crocodiles“ ein „Revival“ und heizten den Jubiläumsgästen schwungvoll ein.

Als Bundeswehr-Zahnarzt kam Jochen Plate 1984 an die Wupper. 1986 eröffnete der gebürtige Düsseldorfer seine erste Praxis in Langerfeld, Ehefrau Martina Plate steht seit dem als „Praxis-Managerin“ an der Seite ihres Mannes. 1990 zog das dynamische Ehepaar an den Hahnerberg um: Das Schieferhaus wurde nicht nur zum Standort der Praxis, sondern auch zum neuen Zuhause der Familie mit vier Kindern.

Südhöhen-Praxis statt San Francisco

2001 wurde das altbergische Haus zu klein und der Startschuss für ein separates Praxis-Gebäude auf dem Grundstück fiel – seit 2002 praktiziert Jochen Plate in dem modernen Neubau mit fünf Behandlungsräumen. Dass „der Wurf“ gelang, bewiesen einige Tage der offenen Gartenpforte: Die Besucher konnten sich hierbei davon überzeugen, wie „grün“ insbesondere Martina Plate das Ensemble aus Praxis und Privathaus eingerahmt hat.

Auch weil sie sich am Hahnerberg längst heimisch fühlen, aber vor allem wegen der Kinder sind Martina und Jochen Plate „im Dorf“ hängen geblieben. Keine geringere Stadt als San Francisco zog damit den Kürzeren, denn mit der US-Metropole an der Westküste liebäugelten die Plates eine Zeit lang. Jochen Plate legte 2001 in Kalifornien sogar sein us-amerikanisches Zahnarzt-Staatsexamen (DDS) ab, zudem erlernte er beim „Godfather“ der Goldguss-Technik, Dr. Robert E. Fadal, die Geheimnisse der speziellen Zahntechnik – nun wendet Plate sie eben nicht im Sonnenstaat, sondern auf der Südhöhe an.

Jochen Plate: Vielfältig engagiert

Und darüber kann sich auch Cronenberg freuen, denn Jochen Plate ist vielfältig im Stadtteil engagiert: Um die Jahrtausendwende half der Hahnerberger dem Verein „Ärzte in sozialer Verantwortung für die Kinder von Tschernobyl“ nicht nur, indem er Gastkinder alljährlich kostenfrei behandelte. Jochen Plate war auch maßgeblich am Aufbau einer Zahnarzt-Praxis in Weißrussland beteiligt. Zudem ist der heute 57-Jährige seit 30 Jahren Mitglied des Fördervereins „TiC-Club“ und sponsert den Defibrillator im TiC-Stammhaus an der Borner Straße.

Nicht zuletzt steht Jochen Plate seit mittlerweile anderthalb Jahren dem Bürgerverein Hahnerberg-Cronenfeld (BHC) als Vorsitzender vor. Ebenso war der Zahnarzt zur Stelle, als vor rund einem Jahr die Welle der Geflüchteten auch nach Cronenberg schwappte: Als Aktivist der ersten Stunde organisierte Jochen Plate im Bündnis „Willkommen in Cronenberg“ die medizinische Versorgung der Geflüchteten in der Notunterkunft im Sportzentrum Süd sowie später in der Belzer-Halle.

Unterstützung für „Cars of hope“

Und auch anlässlich des 30-jährigen Praxis-Jubiläums dachten Martina und Jochen Plate an die Flüchtlingshilfe: Statt Geschenken bat das Ehepaar um Spenden für die Initiative „Cars of hope“ – zumal die Plates die Summe aufstockten, wird der Co-Leiter der Kleiderhalle von „Willkommen in Cronenberg“ im November mit 500 Euro im Gepäck nach Griechenland reisen, um dort im Rahmen der nächsten „Cars of hope“-Aktion in den Flüchtlingslagern an der Grenze zu Mazedonien zu helfen. Auch insofern also war die Jubiläumsfeier also genial…