15.12.2016, 18.22 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Belzer-Gelände: Stadt will halbe Fläche an Knipex verkaufen

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Gähnende Leere herrscht seit 2004 weitestgehend in den Räumlichkeiten des ehemaligen Belzer-Geländes an der Hastener Straße. - Foto: Archiv

Baustellen-Lärm ist für die Anwohner im Bereich Hastener Straße aktuell vom oberhalb gelegenen Areal des Knipex-Werks zu vernehmen: An der Oberkamper Straße starteten die Arbeiten für den Neubau einer Produktionshalle des Zangen-Weltmeisters aus Cronenberg. Lief in der Sitzung des städtischen Finanzausschusses am Dienstag, 13. Dezember 2016, alles glatt, dann könnte es mittelfristig weiteren Baustellenlärm an der Hastener Straße geben: Stimmte der Auschuss zu, woran es zuvor kaum Zweifel gab, dann können die Verhandlungen über einen Teilverkauf des Belzer-Geländes an die Firma Knipex in die finale Phase gebracht werden.

Wie Dirk Baumer, der kaufmännische Leiter des städtischen Gebäudemanagements (GMW), auf CW-Nachfrage bestätigte, verhandelt das GMW bereits seit Jahren mit Knipex über einen Verkauf von Flächen auf dem insgesamt rund 45.000 Quadratmeter großen Areal. Wie die CW berichtete, ist die Stadt seit 1999 in Besitz der Fläche: Zur Standortsicherung von Sandvik Belzer wurde das Gelände angekauft – bereits 2004 aber verabschiedete sich der Werkzeug-Hersteller schon wieder von seinem Cronenfelder Standort.

Städtisches Flüchtlingsheim in der Belzer-Verwaltung bleibt außen vor

Seitdem hängt die Gewerbefläche wie ein Klotz am Bein der Stadt, auch wenn einzelne Teilflächen vermietet beziehungsweise verkauft und zwischenzeitlich an der Hastener Straße ein städtisches Flüchtlingswohnheim sowie eine Übergangsunterkunft des Landes eingerichtet wurden. Zwar laufen die Verhandlungen noch, werden sich Knipex und die Stadt einig, dann wäre die Stadt einen gehörigen Teil vom „Sorgenkind Belzer“ los: Nach Angaben von Dirk Baumer ist Knipex an rund 25.000 Quadratmetern Fläche interessiert, also mehr als der Hälfte des Gewerbeparks an der Hastener Straße.

Knipex: „Flächenzukauf sichert Heimat-Standort Cronenberg“

Das städtische Flüchtlingsheim in der früheren Belzer-Verwaltung indes wäre von dem Verkauf nicht betroffen, auch die restlichen circa 20.000 Quadratmeter würden erst einmal im städtischen Bestand bleiben, erläutert Dirk Baumer. Knipex wollte sich auf CW-Nachfrage vor der Ausschuss-Entscheidung nicht näher zu den Verhandlungen äußern. „Wir freuen uns über die Verkaufsbereitschaft der Stadt“, hieß es aber von der Oberkamper Straße: „Ein Erwerb der Grundstücke würde unsere mittel- und langfristigen Wachstumsperspektiven am Standort Cronenberg deutlich verbessern.“

Knipex gilt als Weltmarktführer für Qualitätszangen und beschäftigt am Cronenberger Stammsitz rund 1.100 Mitarbeiter. Zur Gruppe des 1882 gegründeten Familienunternehmens zählen zudem die namhaften Werkzeug-Hersteller Rennsteig Werkzeuge GmbH, Orbis Will GmbH + Co. KG sowie Will Werkzeuge GmbH & Co. KG. Mehr Infos zu Knipex sind via Internet unter www.knipex.de abrufbar.