22.02.2017, 09.24 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
SPD-Neujahrsempfang: Von Baustellen bis Bundestagswahl
Gut gefüllt zeigte sich die Nikodemuskirche, als die SPD Cronenberg zum Neujahrsempfang lud: „Das Jahr hat gut angefangen“, begrüßte Wagner die Gäste an der Teschensudberger Straße – der Dörper SPD-Chef hielt mit seiner Freude über die angepeilte Stärkung der Bürgerbüros nicht hinterm Berg. Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé stieß ins selbe Horn. Gleichzeitig dankte Abé allen, die sich im Stadtteil engagieren: Ohne Unterstützung wäre in Cronenberg weitaus weniger machbar
Auf Abés „To-do-Liste“ 2017 steht die Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Hauptstraße in der Ortsmitte. Nachdem durch eine Gesetzesänderung der rechtliche Weg dafür frei sei, „hoffen wir, dass unser Wunsch unterstützt wird.“ Gespannt ist die Dörper Bürgermeisterin, wie es in diesem Jahr mit einem anderen SPD-Antrag weiter geht: In der Bezirksvertretung hatten die Sozialdemokraten einen Bürgerbeteiligungsprozess zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte angeregt. Die Antwort aus der Stadt dazu steht noch aus.
Schulz-Kandidatur: „Ich war froh, als ich die Nachricht hörte…“
Mit Blick auf die zahlreichen Baustellen im Dorf bat Ursula Abé um Geduld. Sie versprach, dass die Bezirksvertretung ein „wachsames Auge“ haben werde. Dabei unterstrich Abé, dass die Arbeiten letztlich zu Verbesserungen führten. Neben Baustellen war natürlich auch die Bundestagswahl Thema: SPD-Chef Wagner hielt mit seiner Freude über die gerade bekannt gewordene „Rochade Gabriel-Schulz“ nicht hinterm Berg.
Martin Schulz spreche eine klare Sprache, der designierte SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat sei authentisch, Wagner: „Ich war froh, als ich die Nachricht gehört habe.“ Neuen Schwung hatte auch SPD-Bundestagskandidat Ingo Schäfer ausgemacht: Der Solinger fordert im Dörper Wahlkreis den „Platzhirschen“ Jürgen Hardt (CDU) heraus. Bei seinem ersten Auftritt in Cronenberg zeigte sich Schäfer erfolgsorientiert.
Ingo Schäfer: „SPD will stärkste Fraktion werden…“
Stärkste Fraktion zu werden, benannte der Solinger als Ziele für die Landtagswahl am 14. Mai und die Bundestagswahl am 24. September. Inhaltlich sprach sich Schäfer für die Bekämpfung der Kinderarmut, mehr Investitionen in die Infrastruktur oder auch eine Rentenreform aus. Auch appellierte Schäfer, sich dem Terror nicht zu ergeben. Gleichzeitig mahnte der Solinger, dass die Anschläge den Populisten in die Hände spielten.
Die Wahl in den USA bezeichnete Schäfer dabei als „Warnung“, mit der Schandmal-Rede des Thüringer AfD-Sprechers Björn Höcke sei die Grenze des guten Geschmacks überschritten. Wer solche Vertreter wähle, wähle die Nazis, sagte Schäfer unter dem Applaus der Zuhörer: „Wir müssen uns dem Rechtsruck entgegenstellen“, betonte der SPD-Kandidat: „Wegducken gilt nicht.“
Josef Neumann: „Die AfD bietet keine Lösungen…“
Mit einem flammenden Appell gegen Nationalismus sowie für die Demokratie und ein einiges Europa positionierte sich der nächste Wahlkämpfer: Josef Neumann will den Wiedereinzug in den Landtag schaffen. Es gebe keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sagte der SPD-Landespolitiker mit Blick auf die Erfolge der AfD: „Ich bin fest überzeugt davon, dass die Menschen im Lande wissen, was sie an der Demokratie haben“, rief der Landtagsabgeordnete zur Zuversicht auf.
Mit der AfD ging Neumann hart ins Gericht: „Die, die den Holocaust leugnen, bieten keine Lösungen“, bezeichnete er die AfD als „Nazi-Partei“ und appellierte, sich dieser entgegenzustellen. Dabei stellte Neumann den Begriff „Heimat“ in den Mittelpunkt: Heimat bedeute auch, mit allen Nachbarn gut auszukommen. Weil in Cronenberg Heimat noch gelebt werde, rief Neumann gerade auch die Dörper dazu auf, ihre Heimat gegen Populisten zu verteidigen. Die SPD empfahl Neumann dabei als den „Garanten dafür, dass Deutschland menschlich bleibt“.
Bevor der Neujahrsempfang bei Häppchen und Getränken gemütlich ausklang, unterstrich SPD-Vorsitzender Oliver Wagner in seinem Schlusswort, dass gerade im Stadtteil mit der Initiative „Willkommen in Cronenberg“ sehr viel bei der Bewältigung des Flüchtlingsstromes geschafft worden sei: „Wir können stolz sein“, ermunterte Oliver Wagner, positiv nach vorne zu schauen: „So wie wir auf den Höhen gestrickt sind, werden wir auch die Zukunft bewältigen.“