17.05.2017, 10.17 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Einkaufs-Samstag: Sonne strahlte, Ladenbesitzer nicht ganz so

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Auch bei der dritten Auflage des Cronenberger Drehorgeltages versammelten sich die Musiker gegenüber dem Zentrum Emmaus und läuteten mit dem „Anorgeln“ den langen Drehorgel-Samstag ein. -Foto: Meinhard Koke

Einen wirklich langen Samstag hatten die sechs Drehorgelspieler aus Wuppertal und der Region bereits hinter sich, als es am Samstagnachmittag zum Hans-Otto-Bilstein-Platz ging. Nach fast acht Stunden Einsatz versammelte  sich das Sextett hier, um den 3. Cronenberger Drehorgeltag mit dem traditionellen „Aborgeln“ zu beschließen.

Während es im Schatten der Friedenseiche noch ein paar Ständchen zum Abschluss gab, revanchierten sich die Zuhörer mit viel Applaus. Von Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé erhielten die Instrumentalisten zudem Urkunden als Dankeschön dafür, dass sie wieder für viel nostalgisch-musikalische Unterhaltung im Dorf gesorgt hatten. Während das Drehorgel-Sextett bei super Frühlings-Wetter also im Dauereinsatz war, war das bei den Dörper Geschäftsleuten (leider) nicht überall so.

Claudia Land (Mode Reiss, 2.v.r.) und Michael Ackermann (Micha A.) buken am langen Frühlings-Samstag Waffeln und auch Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé und ein Drehorgelspieler schauten an der Krings Ecke vorbei… -Foto: Matthias Müller

Claudia Land (Mode Reiss, 2.v.r.) und Michael Ackermann (Micha A.) buken am langen Frühlings-Samstag Waffeln und auch Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé und ein Drehorgelspieler schauten an der Krings Ecke vorbei… -Foto: Matthias Müller

Auch wenn sich die teilnehmenden Einzelhändler durchaus einiges hatten einfallen lassen und hier mit Prosecco, dort mit Waffeln und da mit Rabatten aufwarteten, setzten die Kunden nicht so zahlreich wie erhofft die Sonnenbrille auf und bummelten durch die Ortsmitte. War das Wetter zu gut, hatten die Dörper mehr Lust auf einen Ausflug ins Grüne als auf einen langen Einkaufs-Samstag in der Ortsmitte?

Ein Grund für die gemischte Resonanz: Die grundsätzlich sicherlich dankenswerte Aktion einiger engagierter Geschäftsleute, die nach der Auflösung der Werbegemeinschaft WiC zumindest etwas Leben in die Ortsmitte bringen möchten, litt darunter, dass nicht alle Einzelhändler mitmachten: Bei manchen gingen die Türen wie üblich schon am Mittag zu, andere ließen die Rollladen bereits am Nachmittag runter – angesichts der nicht unbedingt begeisternden Kunden-Resonanz konnten sich diese Geschäftsleute dann ja auch bestätigt fühlen.

Nur beißt sich da die Katze auch in den Schwanz: Wenn nicht klar ist, wer geöffnet hat und wie lange, zieht das die Käufer auch nicht unbedingt in Scharen an… Ganz abgesehen davon, dass vielleicht auch eine attraktive Gemeinschaftsaktion fehlte, welche zusätzlichen Anreiz für einen Ausflug in die Ortsmitte hätte geben können. Die sechs Drehorgelspieler waren sicherlich wieder „was“ fürs Auge und fürs Ohr, noch dazu bei diesem Wonnewetter…

Bäckerei-Inhaber Dirk Polick lud Cronenberger Jugend-Mannschaften dazu ein, im Trikot bei „Policks Backstube“ an der Hauptstraße aufzulaufen und Team-Gutscheine „abzusahnen“. -Foto: Odette Karbach

Bäckerei-Inhaber Dirk Polick lud Cronenberger Jugend-Mannschaften dazu ein, im Trikot bei „Policks Backstube“ an der Hauptstraße aufzulaufen und Team-Gutscheine „abzusahnen“. -Foto: Odette Karbach

Aber mit der dritten Auflage hat sich der musikalische Aufgalopp vielleicht auch überlebt, als alleiniges Highlight wohl sowieso – neue Ideen müssen her, aber vielleicht wäre auch eine Rallye für die ganze Familie mit schönen Gewinnen wieder eine Attraktion, um die Dörper runter vom Sofa rein in die Ortsmitte zu locken… – zur Ideenfindung sind alle gefordert, die etwas in der Ortsmitte bewegen möchten.

Ob Kunden oder Kaufleute, für alle gilt: Nur meckern und nix machen gilt nicht – Mitmachen lautet die Devise. Dirk Polick (Policks Backstube) als einer der Engagierten will sich von dem wettertechnisch heiteren, aber unter dem Strich nur wechselhaften Einkaufssamstag nicht ins Bockshorn jagen lassen: Für den Herbst peilt Polick eine nächste Aktion in der Ortsmitte an.

Erste Ideen, wie man die Dörper vielleicht besser begeistern könnte, hat Dirk Polick schon – Hut ab, der Geschäftsmann macht wenigstens was!