26.06.2017, 15.18 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Traurig! Telekom-Kasten kaum verschönert und schon beschmiert

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Da freuten sich Airbrush-Künstler Ingo Behrens (vo.) und Bürgervereinsvorsitzender Michael Ludwig noch auf die gelungene Fertigstellung des zweiten Küllenhahner „Kunst-Kastens“. Weder Ludwig noch Behrens ahnten da, dass die Freude bereits zwei Tage später durch respektlose Schmierer getrübt werden sollte. Allerdings hatten Künstler und Bürgerverein vorgesorgt: Die Samba-Malerei wurde mit einem Schutzüberzug gegen Schmierereien versehen – schade, dass sowas sein muss…! -Foto: Meinhard Koke

Die tristen Kästen von Post, Telekom oder auch Stadtwerke im Ortsteil zu verschönern, das hat sich der Bürgerverein Küllenhahn mit einer Aktion auf die Fahne geschrieben. Nachdem vor ziemlich genau einem Jahr ein Graffito des bekannten Wuppertaler Graffiti-Künstlers Martin Heuwold („Megx“) an der Ecke Rhönstraße/Odenwaldweg den Anfang machte (die CW berichtete), nahm der Bürgerverein in der vergangenen Woche Teil 2 seiner „Kasten-Kunst“ in Angriff.

Im Auftrag des Vereins verschönerte der Wuppertaler Airbrush-Künstler Ingo Behrens einen Telekom-Kasten im Bereich der Küllenhahner Straße/Ecke Stauffenbergweg. Der 48-jährige Wuppertaler, der bereits seit 1999 als Airbrush-Künstler deutschlandweit und sogar im Ausland tätig ist und vom Lkw-Truck über Bodypaintings bis hin zu Billardqueue und Musikinstrumenten (fast) alles verschönert, verwandelte den hässlichen Telekom-Kasten in einen echten Hingucker.

Und zwar besonders für alle Fans des legendären Cronenberger Samba: Denn auf der Vorderseite des Kastens verewigte Behrens ein historisches Fotomotiv aus den frühen 1980er Jahren, das den Küllenhahner Bahnhof mit dem gerade dort angekommenen, legendären roten Schienenbus zeigt. Das „Kasten-Kunstwerk“ von Ingo Behrens ist jedoch nicht nur eine Erinnerung an die guten, alten Samba-Zeiten. Im Auftrag des Bürgervereins kombinierte der Airbrush-Künstler den „Schienenbus-Schnappschuss“ nämlich auch mit aktuellen Bezügen – und zwar mit einem Plan zum Rad- und Wanderweg Sambatrasse sowie einem Weg-Hinweis zum nächstgelegenen Küllenhahner Einstieg in die Freizeittrasse vom Zoo ins Dorf.

Eine der dreisten Schmierereien auf dem gerade ferig gestellten „Samba-Kasten“ an der Küllenhahner Straße 190. -Foto: Bürgerverein Küllenhahn

Eine der dreisten Schmierereien auf dem gerade ferig gestellten „Samba-Kasten“ an der Küllenhahner Straße 190. -Foto: Bürgerverein Küllenhahn

Die Freude über die Fertigstellung der Airbrush-Malerei währte jedoch gerade einmal zwei Tage: Wie Bürgervereinsvorsitzender Michael Ludwig berichtet, wurde das „Kasten-Kunstwerk“ in der Nacht vom 23. auf 24. Juni 2017 von Unbekannten beschmiert. An der Seite und auf der Vorderfront wurde der frisch verschönerte Kasten mit den Schriftzügen „ACAB“ („All Cops Are Bad“) sowie „WSV“, „WSV 1954 – UW 2001“ und „Nur der WSV“ beschädigt. Nach Angaben von Bürgervereinschef Ludwig wurden gleiche Schriftzüge auch am Küllenhahner REWE-Markt festgestellt.

Der Bürgerverein Küllenhahn behält sich vor, Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt zu stellen. Entmutigen wollen sich Michael Ludwig und seine Mitstreiter durch den Vandalismus-Fall jedoch nicht. In Zusammenarbeit mit der Grundschule Küllenhahn sowie den Schulen im Schulzentrum sollen weitere Küllenhahn-Kästen zu Hinguckern umgestaltet werden. Hinweise zu den Schmierereien sind an die Polizei Cronenberg unter Telefon 0202 247 13 90 erbeten