05.07.2017, 10.21 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Seilbahn: Gegner kontern Uni-„Ja“ und BHC-Chef positioniert sich
Zur Mitteilung der Bergischen Universität (BUW), die sich nach einem Treffen der Hochschulleitung mit den Fraktionsspitzen von CDU und SPD im Rat sowie Vorstandsmitgliedern der Stadtwerke für den Bau einer Seilbahn vom Hauptbahnhof zum Küllenhahn aussprach (die CW berichtete), gibt die Bürgerinitiative „Seilbahnfreies Wuppertal“ Kontra. Uni-Rektor Lambert T. Koch habe bislang – im Gegensatz zu allen relevanten Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – keine Einladung zu einer Trassenbegehung mit den Seilbahn-Gegnern angenommen.
Zudem sei in der Uni-Mitteilung die „haltlose Behauptung“ aufgestellt worden, es seien „falsche Angaben über die Seilbahn-Mittelstation und zu den Fußwegen der Studierenden in Umlauf gebracht“ worden. „Wir empfinden es als Unverschämtheit, dass sich ausgerechnet die Hochschulleitung, die bislang jeder sachlichen Debatte ausgewichen ist, dieses Urteil über uns anmaßt und gleichzeitig jeden Gegenbeweis schuldig bleibt“, kritisieren die Seilbahn-Gegner. Sie würden deshalb eine „Argumentation mit Wissenschaft, Daten und Zahlen statt mit Image und alternativen Fakten“ bevorzugen.
BHC-Chef Plate: „Jetzt ist die Zeit, Flagge zu zeigen“
Zwischenzeitlich konnte der Verein „Seilbahnfreies Wuppertal e.V.“ ein „besonderes“ neues Mitglied in seinen Reihen begrüßen: Mit Jochen Plate hat sich der Vorsitzende des Bürgervereins Hahnerberg-Cronenfeld (BHC) gegen die Seilbahn-Pläne positioniert. Allerdings, so stellt Plate in seiner Mitteilung ausdrücklich heraus, handele es sich dabei um seine private Meinung und nicht die des Bürgervereins: „Tatsächlich gibt es keine ,offizielle‘ Positionierung unseres Bürgervereins zum Seilbahnprojekt“, unterstreicht Plate.
Er wolle aber sein Seilbahn-Nein nicht im Verborgenen halten, um keinen Nährboden für Spekulationen zu bieten: „Befürworter und Gegner finden sich quer durch alle Fraktionen und Vereine.“ Jeder Einzelne sei gefordert, sich zu informieren und sich zu positionieren: „Wie sollen Stadt, Verwaltung und Politik denn im Bürgersinne entscheiden, wenn sie gar nicht wissen, was wir wollen?“, appelliert Plate, dass sich jeder mit dem Projekt auseinandersetzen solle – und zwar nicht nur die „Überflogenen“ oder die Anwohner der Südstadt. „Jetzt ist die Zeit, Flagge zu zeigen“, findet Jochen Plate.
Links zu „Pro Seilbahn“ und „Seilbahnfreies Wuppertal“ auf Bürgervereins-Seiten
Um das zu erleichtern, haben „Die Cronenberger“ nun einen Internet-Service bereitgestellt. Auf den Online-Seiten der vier Dörper Bürgervereine wurden Links zu den Befürwortern beziehungsweise Gegnern der Seilbahn eingestellt. Wer die Online-Präsenzen der Sudbürger, des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV), des Bürgervereins Hahnerberg-Cronenfeld (BHC) oder des Bürgervereins Küllenhahn anklickt, findet hier also „den Weg“ zur Initiative „Pro Seilbahn“ und dem Verein „Seilbahnfreies Wuppertal“.
„Wir möchten jedem Bürger die Möglichkeit geben, sich zu informieren“, erklärt Michael Ludwig für die Arbeitsgemeinschaft der vier Bürgervereine.