09.09.2017, 12.51 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Cronenberger Kirmes: Das Standort-Karussell dreht sich

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Vielleicht letztmals in der Kemmannstraße geht's ab heute wieder rund auf der Cronenberger Kirmes. -Foto: Odette Karbach

Die Cronenberger Kirmes wird vielfach belächelt – mit dem Schausteller-Aufgalopp gehe es von Jahr zu Jahr den Bach runter, kritisieren manche. Andere lieben ihre Dörper Kirmes und freuen sich darauf, dass ab dem heutigen Samstag, 9. September 2017, Kettenkarussell und Autoscooter wieder an der Kemmannstraße ihre Runden drehen. Aber vielleicht zum letzten Mal: Laut CW-Informationen wird die Cronenberger Kirmes zukünftig nicht mehr an der Kemmannstraße stattfinden können.

Der Grund sind Gedankenspiele, auf einem Areal der Firma Stahlwille, das Jahr für Jahr für das Dörper Kirmes-Treiben zur Verfügung gestellt wird, Container-Bauten für die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg zu errichten. Das Löschhaus der Dörper Wehr platzt aus allen Nähten und ist zu klein für die Löschfahrzeuge. Bis ein Platz für ein Neubau gefunden ist, soll die Stahlwille-Fläche als Interimslösung dienen – die Rede ist von einem Zeitraum von etwa fünf Jahren. Da damit für die Fahrgeschäfte kein Platz mehr entlang der Kirmes-Meile wäre, steht der Standort Kemmannstraße vor dem Aus.

Überlegungen: Ehrenmal aus Alternativ-Standort?

„Dann wäre die Fläche nicht mehr ausreichend“, bestätigt Schausteller Michael Müller gegenüber der CW. Aber, wo könnten Losbuden, Imbisse und Karussells ansonsten im Dorf eine Heimat finden? Nachdem auch das bisherige Zirkus-Areal am Bahnübergang vermarktet ist, scheint die letzte Alternative „futsch“. Die Rathausstraße, alle zwei Jahre für die Werkzeugkiste gesperrt,  scheidet aus. Zumal: Könnte die Ortsmitte – und die Geschäftsleute dort – eine viertägige Sperrung dieser Haupt-Straße überhaupt verkraften?

Bliebe das Ehrenmal: Und hier sind offenbar schon Gespräche im Gange, welche diese Alternative ausloten sollen. Schausteller Michael Müller jedenfalls freute sich, wenn die Kirmes einen neuen Standort im Dorf fände: Natürlich seien die Schausteller daran interessiert – „sie ist ja schließlich eine der wenigen Kirmes-Veranstaltungen, die es noch in Wuppertal gibt und für die Cronenberger alljährlich ein Treffpunkt“, hofft Müller auf eine Lösung.

Umso mehr: Ab heute vier Kirmes-Tage 2017 genießen!

In diesem Jahr wird auf jeden Fall noch an der Kemmannstraße gefeiert: Ab heute sorgen im Abschnitt zwischen Lindenallee und der Straße Zum Tal wieder Autoskooter, Schießwagen, Verlosungsstände, Kinderkarussells und Geschicklichkeitsspiele für Unterhaltung. An den Kulinaria-Ständen kann man seinen Hunger mit Backfisch, Bratwurst, Popcorn, Paradiesäpfeln, Lebkuchenherzen und gebrannten Mandeln stillen.

Montag wird die Kirmes-Meile garantiert wieder zum „Dorf-Stammtisch“, denn zum Wochenstart pilgert traditionell „halb Cronenberg“ an die Kirmes-Meile. Am Dienstag sind Besucher mit Anhang an der Kemmannstraße richtig, dann laden die Schausteller nämlich stets zum Familientag mit vergünstigten Preisen.