19.11.2017, 12.54 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Volkstrauertag: Gedenken der Opfer und Mahnung zu Versöhnung

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Auch in diesem Jahr gestalteten wieder Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums die Cronenberger Gedenkstunde zum Volkstrauertag am Ehrenmal mit. -Foto: Meinhard Koke

Am heutigen Volkstrauertag wird deutschlandweit der Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft in aller Welt gedacht. Zur offiziellen Gedenkstunde in Cronenberg luden der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) und die Bezirksvertretung traditionell ans Ehrenmal in der Ortsmitte ein.

Musikalisch begleitet durch einen Chor der Cronenberger Männerchöre sowie den Posaunenchor Cronenberg versammelten sich hier am Vormittag Vertreter von Organisationen, Institutionen sowie Dörper Vereine und Bürger, um die Opfer von Krieg und Tyrannei zu ehren. Zwei Oberstufenschüler eines Geschichtskurses des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) berichteten von einer Schulfahrt zu den Gräberfeldern von Verdun: Erst hier, so die Gymnasiasten, hätten sie das Grauen des 1. Weltkrieges so richtig begriffen.

Insofern sei das Gedenken an jene, die in Kriegen weltweit ihr Leben lassen mussten und noch immer müssen, eine Verpflichtung: „Wir haben das Glück, heutzutage ohne Angst vor einem weiteren Krieg in einer Gesellschaft in Frieden und Gleichheit leben zu können“, so die beiden Fuhlrott-Gymnasiasten in ihrer Rede. Jugenddiakon Achim Schmidt rief derweil zur Stille am Volkstrauertag auf.

In einer hektischen, lauten und schnellen Welt wie der heutigen sei Stille notwendig, um Raum für neue Gedanken zu schaffen und sich zum Beispiel bewusst zu machen, welche Konsequenzen nationalistische Politik haben könne. Als aktuelle Beispiele dafür benannte der Geistliche der Evangelischen Gemeinde Cronenberg die „Zuerst“-Strategien von US-Präsident Trump und Russlands Präsidenten Putin, aber auch die Abspaltungstendenzen in Großbritanien und in Katalonien oder auch die Hetze gegen Geflüchtete.

In der Stille erkenne man nicht nur die dahintersteckende Angst und Wut, die Ruhe, so Achim Schmidt weiter, gebe auch die Möglichkeit zum Zuhören, zum Reden und zum Suchen nach Lösungen. Insofern würdige das stille Gedenken am „Volkstrauertag“ nicht nur die Opfer, die Stille gebe auch Raum für Versöhnung, Verständigung und Frieden. Bevor die Gedenkstunde am Ehrenmal mit der Nationalhymne ausklang, sagte Achim Schmidt: „Ich wünsche mir, dass wir im nächsten Jahr hier wieder in Stille und Freiheit zusammenkommen können.“