12.01.2018, 17.20 Uhr   |   Oliver Grundhoff   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Nur noch Schutt und 30 D-Mark: Das Ende der Gaststätte Ehrhardt

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Auf dem Areal der ehemaligen Gaststätte „Odenwaldhaus“ an der Sudberger Endhaltestelle am Oberheidt soll ein Wohnhaus entstehen. -Foto: Oliver Grundhoff

Ein Jahr lang erinnerte  das leerstehende Gebäude daran, dass es in Sudberg mit der Gaststätte Ehrhardt mal einen richtigen sozialen Treffpunkt gab. Ziemlich genau zwölf Monate, nachdem Wirtin Gabriele Ehrhardt mit ihren Stammgästen und Freunden ihren Ausstand feierte (die CW berichtete), rückte nun der Bagger an: Seit dem gestrigen Donnerstag, 11. Januar 2018, ist das Kapitel des Sudberger „Odenwaldhaus“ endgültig geschlossen.

Die Anfänge des „Odenwaldhaus“ bildete nach dem Krieg ein Wagon an der damaligen Straßenbahn-Endhaltestelle, in denen die Großeltern von Gabi Ehrhardt, Hertha und Heinrich Ehrhardt, mit dem Verkauf „von Dies und Das“ begannen. Im Laufe der Jahrzehnte wurde aus dem Provisorium eine Gaststätte, die sich stetig mehr zu einem Sudberger Treff entwickelte, in dem man ebenso am Feierabend ein Bierchen trinken und Skat spielen wie lecker gutbürgerlich essen konnte.

Karnevalspartys, Eier- und Wurstlotten, Kneipen-Quiz, Konzerte, Rassegeflügel-Schauen oder auch Rudelsingen und Rudelgucken – in  ihren 36 Jahren hinter dem Odenwaldhaus“-Tresen machte „Ele“ Ehrhardt das „Odenwaldhaus“ zu einem Sudberger Nabel und mit der lecker-bodenständigen Küche auch zu einem kulinarischen Ausflugsziel. Seit dem gestrigen Donnerstag erinnert nun nur noch ein Schuttberg daran.

Kurioserweise war es mit André Dittrich ausgerechnet ein Stammgast der Sudberger Kult-Kneipe, der mit seinem Bagger den Abriss des „Odenwaldhaus“ erledigte. Bei den Entkernungsarbeiten kam so manches zu Tage, unter anderem auch 30 D-Mark – die will André Dittrich als Erinnerung an seine Zeit „bim Gabi“ aufbewahren…