27.02.2018, 20.27 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Karl-Werner Gass: Trauer um einen leidenschaftlichen „Dörper“

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Karl-Werner Gass (mi.) im Jahre 2008 mit seiner Ehefrau Elisabeth bei der Ehrung als „Partner der Feuerwehr“ unter anderem mit dem damaligen Oberbürgermeister Peter Jung (hi. mi.) sowie dem damaligen Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch (re.). -Foto: CW-Archiv

Die grünen DiGASS-Lkw, Service-Fahrzeuge der Heizung- und Sanitärsparte sowie Tankfahrzeuge gehören zum Straßenbild Cronenbergs. Auch deshalb war Karl-Werner Gass, Chef der Firma DiGASS, eine bekannte Persönlichkeit des Stadtteils, aber bei weitem nicht nur wegen seines unternehmerischen Wirkens. Denn Karl-Werner Gass, der Anfang Februar im Alter von 79 Jahren verstarb, war auch ein leidenschaftlicher Cronenberger.

Und zwar einer, der sich in und für seinen Heimat-Stadtteil vielfältig engagierte. So unterstützte der Unternehmer nicht nur den Cronenberger SC (CSC), bei dem er einst auch selbst die Fußballschuhe schnürte. Über viele Jahre war der Hahnerberger auch ein Förderer des Rollhockey-Sports. Und zwar nicht nur als Sponsor des RSC Cronenberg – auch in Remscheid oder beim RSV Weil engagierte er sich. Hier war Karl-Werner Gass nicht nur zeitweise beruflich tätig, aus dem südbadischen Dreiländereck mit der Schweiz und Frankreich stammt auch seine Ehefrau Elisabeth.

DiGASS-Motto ist Programm: „Zentral steuern – lokal handeln“

Getreu dem Firmen-Leitspruch „Zentral steuern – lokal handeln“ förderte das 1911 gegründete Familien-Unternehmen, welches Karl-Werner Gass in den vergangenen rund 50 Jahren maßgeblich zum breit aufgestellten Mittelständler mit weltweiter Logistik-Sparte formte, aber keineswegs nur den Sport am Stammsitz. Ein Blick auf die DiGASS-Internetseite genügt, um eine Ahnung vom breiten Engagement von Karl-Werner Gass zu bekommen: Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Cronenberg, Wuppertaler Tafel, Förderverein der Evangelischen Gemeinde Cronenberg und des Historischen Steffenshammers oder des Cronenberger Männerchores – die Liste des Engagements von Karl-Werner Gass und seines Unternehmens ist lang.

Einer der Retter des TiC-Theaters

Und zu ihr zählen ebenso auch der Bürgerbus-Verein Cronenberg, der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein oder auch das TiC-Theater: Nachdem das Dörper Theater vor elf Jahren in Schieflage geriet, sprangen Karl-Werner Gass und weitere Förderer ein und trugen so maßgeblich zur Rettung bei. Bis heute zählt DiGASS zu den Gesellschaftern – und ist damit einer der Garanten des TiC-Theaters. Nicht zuletzt lotste Karl-Werner Gass mehrfach die Oldtimer-Rallye „Hasten Historic“ zu Zwischenstopps ins Dorf: Die Schnauferl-Paraden an seinem historischen Cronenberger Bahnhof, den Karl-Werner Gass mit viel Liebe zum Hauptsitz seines Unternehmens sanierte, avancierten zu Fest-Höhepunkten Cronenbergs – zumal Dixieland-Urgestein Rod Mason und seine „Hot Five“ gerne dem Ruf von Karl-Werner Gass folgten und den vielen Oldtimer-Fans musikalisch einheizten.

Apropos: Auch die CW kann „ein Lied“ von der Hilfsbereitschaft des leidenschaftlichen Cronenbergers „singen“. Bei den neun Benefizkonzerten „Cronenberg hilft!“, welche die CW zusammen mit der Firma Knipex sowie Kornelia und Uli Armbruster organisierte, zählten Karl-Werner Gass und seine Ehefrau nicht nur zu den treuen Besuchern in der Knipex-Schmiede. Bei allen neun Benefizkonzerten engagierte sich der DiGASS-Chef auch als Sponsor – und trug damit seinen Teil zu den insgesamt mehr als 200.000 Euro bei, die für verschiedenste gute Zwecke zusammenkamen.

Ob Umgestaltung des Hans-Otto-Bilstein-Platzes, Rettung der stählernen Cronenberg-Tafeln aus dem Städtischen Altenheim, Benefizkonzerte für den Gemeinde-Förderverein FKJC, Feste und, und, und zum Beispiel auch der Rastplatz am Bahnübergang, das Einweihungsfest der Sambatrasse und nicht zuletzt der DiGASS-Lkw, der ebenso für die Werkzeugkisten-Tombola zur Verfügung gestellt wird wie für das Küllenhahner Hoffest – die Liste der Spenden und des Engagements des Familienunternehmens und der Familie Gass ist damit noch immer nicht am Ende.

„Bei allem, was wir gemacht haben, konnte man Karl-Werner Gass stets fragen und er hat uns immer unterstützt“, würdigt Rolf Tesche, der Vorsitzende des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins, die Hilfsbereitschaft des Verstorbenen. Nicht umsonst wurde Karl-Werner Gass von der CDU Cronenberg mit der Kanzler-Medaille sowie von der Feuerwehr als „Partner der Feuerwehr“ geehrt. „Seit 1911 vor Ort! – Diese Tatsache ist für uns Verpflichtung!“, lautet das DiGASS-Motto – Karl-Werner Gass hat es mit Leben erfüllt. Er war bestes Beispiel dafür, dass inhabergeführte Unternehmen ein Rückgrat des Gemeinwesens sind. Insofern trauert Cronenberg mit seiner Familie und wird seiner dankbar gedenken.