21.03.2018, 10.19 Uhr   |   Redaktion   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Burgholz-Massaker“: Verein kritisiert Gedenkstein-Inschrift

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Das Mahnmal zur Erinnerung an das „Burgholz-Massaker“, welches wenige Wochen vor dem Kriegsende im Bergischen, im Frühjahr 1945 von den Nazis verübt wurde. -Foto: Meinhard Koke

Wie berichtet, steht seit wenigen Wochen der Gedenkstein zur Erinnerung an das Burgholz-Massaker. Das Mahnmal, das unweit des früheren Polizei-Schießplatzes aufgestellt wurde, erinnert an die Erschießung von 30 Zwangsarbeitern im Frühjahr 1945 durch die Nazis.
In einer Pressemitteilung begrüßt der Verein „Spurensuche – NS-Geschichte in Wuppertal“, der sich seit Jahren um die Erinnerung an die Gräueltat bemüht, ausdrücklich die Aufstellung des Gedenksteines.

Allerdings kommt auch Kritik: „Leider enthält der neue Gedenkstein trotz öffentlicher Kritik eine Passage, die die Hintergründe des Verbrechens falsch darstellt und dadurch die Mordtat verharmlost.“Konkret beanstandet der Spurensuche-Verein die Verwendung des Begriffes „Standgericht“ in dem Text auf der Gedenktafel: „Es gab kein hastig einberufenes Standgericht“, betonen Lieselotte Bhatia  und Stephan Stracke, dass dieses lediglich eine Behauptung der Täter selbst gewesen sei: „Es gibt keinen Grund, 73 Jahre nach dem Massaker der Tat irgendeine juristische Legitimation zu verleihen.“

Der Verein kündigte daher an, an der Gedenktafel einen QR-Code anzubringen, der auf ergänzende Erläuterungen zu dem NS-Verbrechen hinweisen soll. Der Aufkleber wurde im Rahmen der Gedenk-Wanderung angebracht werden, welche die Aktivisten am vergangenen Sonntag, 18. März 2018, veranstalteten (mehr dazu in der nächsten Print-Ausgabe der CW).