10.04.2018, 20.08 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Dreifach-Sporthalle: „Der Cronenberger Wunsch ist Träumerei…“

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Das denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Hauptschule Cronenberg. Laut Cronenberger Politik soll dahinter die lange ersehnte neue Sporthalle Cronenberg entstehen.

Auf dem Areal der maroden Kleinsportplätze am Jung-Stilling-Weg soll eine Kaltluft-Sporthalle entstehen (die CW berichtete): Diesen Wunsch haben die Elternschaften der Friedrich-Bayer-Realschule (FBR) und des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) und deshalb luden sie am 20. März 2018 zu einem Ersttreffen. Die Resonanz war prima: Vertreter von Sportvereinen nicht nur aus dem CW-Land sowie des städtischen Sportausschusses und der beiden Schulen diskutierten über die Idee.

Eine Kaltluft-Sporthalle wird für möglich gehalten. Deutlich wurde bei dem Treffen aber auch: Der jahrzehntelange Wunsch zum Bau einer weiteren Dreifach-Sporthalle in Cronenberg scheint Illusion zu sein. Zwar bekräftigten alle Vertreter von Sport und Politik, dass eine solche Halle notwendig sei. „Der Bedarf ist riesengroß“, sagte etwa Volker Wichmann, der neue Vorsitzende der Cronenberger TG (CTG): „Wir brauchen eine neue Halle in Cronenberg .“ Ebenso bestätigte Sascha Hoter, Chef der Jugendabteilung des Cronenberger SC (CSC), den Bedarf: „Auch wir haben Hallen-Probleme.“

Sporthallen-Debatte: „Mir kommt es schon aus den Ohren raus…“

Dies hätten gerade die zahlreichen winterbedingten Ausfälle unterstrichen: Über 100 Trainingseinheiten der 15 CSC-Jugendmannschaften mussten ausfallen, weil der Horst-Neuhoff-Sportplatz gesperrt war, berichtete Hoter. Und auch Friedhelm Bursian stimmte in das Klagelied mit ein: Die 1.500 Mitglieder des SSV Germania 1900 seien auf 17 Sporthallen verteilt, erläuterte der Germanen-Geschäftsführer. Dennoch: „Mir kommt es schon aus den Ohren raus“, unterstrich Bursian, dass er die Hoffnungen auf eine Dreifach-Sporthalle aufgegeben habe: Man solle das Thema doch beerdigen.

Realistisch betrachtet scheint Bursian damit richtig zu liegen. Zwar wird die Hallen-Forderung von der Cronenberger Politik beharrlich „am Leben“ erhalten, in der Stadt scheint die Realität jedoch eine andere: Jeder Stadtteil in Wuppertal benötige zusätzliche Hallen-Kapazitäten, sagte Peter Hartwig (SPD). In einer Stadt mit zwei Milliarden Euro Schulden seien die Möglichkeiten aber begrenzt.

Dreifach-Sporthalle: „Kein schulischer Bedarf in Cronenberg…“

In Cronenberg gebe es keinen schulischen Bedarf für neue Sport- und Turnhallen, im Wuppertaler Osten, so der SPD-Sportpolitiker und frühere Vorsitzende des Sportausschusses, müsse vielmehr eine neue Dreifach-Sporthalle gebaut werden. Hartwig daher: „Eine neue Dreifach-Sporthalle für Cronenberg ist Träumerei.“ Als „nicht realisierbar“ beurteilt auch Sportausschuss-Mitglied Gérard Ulsmann (FDP) die Cronenberger „Träume“.

Anders sieht es indes im Hinblick auf die von der Elternschaft im Schulzentrum Süd vorgeschlagene Kaltluft-Sporthalle aus: Hierfür werden durchaus Chancen gesehen, wie die CW bereits berichtete.