18.04.2018, 18.07 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Vergrößerung des Schulzentrums: „Das reicht jetzt hier…“
Die Schwund-Zeiten sind vorüber, bis 2022 rechnet die Stadt mit einem Zuwachs von rund 2.300 Schülern an den weiterführenden Schulen der Stadt (die CW berichtete). Auch wegen der Rückkehr zum G9-Abitur in NRW wird spätestens zum Schuljahr 2026/27 zusätzlicher Schulraum benötigt, weshalb die Wuppertaler Schulplaner auch das Schulzentrum Süd im Fokus haben. Wie berichtet, soll die Friedrich-Bayer-Realschule (FBR) um einen Zug auf dann fünf Züge erweitert werden. Die G9-Wiedereinführung bedeutet zudem etwa 180 Schüler mehr am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) – das Schulzentrum soll daher räumlich erweitert werden.
Mehr Platz – „gerne“, heißt es dazu aus dem Jung-Stilling-Weg, schließlich platze das Schulzentrum ja schon jetzt aus allen Nähten. Aber: Noch mehr Schüler – „nein, danke“, kommt Widerspruch von den beiden Küllenhahner Schulen. Schon jetzt, so unterstreicht FBR-Leiter Hartmut Eulner, sei das Schulzentrum Süd mit insgesamt rund 2.400 Schülern und rund 200 Lehrern das größte Schul-System in NRW – mit den zusätzlichen 180 G9-Schülern sei die Belastungsgrenze erreicht.
„Qualität und Frieden im Schulzentrum sind in Gefahr…“
Denn: Die eigentlich 3,5-zügige Bayer-Realschule sei ja de facto jetzt schon 4,5-zügig. Mit einer weiteren Aufstockung und der Wiedereinführung von G9 am CFG werde man im Schulzentrum auf über 300 Schüler mehr kommen – damit nähere man sich der 3.000-Personen-Marke: „Das erfüllt uns mit Sorge“, äußert sich FBR-Leiter Hartmut Eulner kritisch. Zustimmung kommt von den Nachbarn des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums: „Auch wir möchten nicht noch weiter wachsen“, sagt CFG-Leiter Reinold Mertens. Die Klassenrichtzahl, ergänzt Stellvertreterin Dr. Cornelia Wissemann-Hartmann, liege eigentlich bei 27 Schülern. Die Klassen am CFG seien tatsächlich jedoch mit 31 Schülern vollkommen ausgereizt – „wir sind am Limit“.
Beide Schulen sehen sich nicht nur an der Belastungsgrenze, auch die Qualität der Bildung sei in Gefahr. Aktuell funktioniere das „Süd“: Derzeit, so Hartmut Eulner, drück-ten an der Bayer-Realschule 29 Nationen die Schulbank – ohne Probleme. Das friedliche Miteinander sieht der Realschulleiter mit den städtischen Wachstumsplänen in Gefahr: „Wir sind der Meinung, dass vier Züge ausreichend sind – das ist noch händelbar.“
„Wir haben eine gute Situation hier“, betonen auch Reinold Mertens und Cornelia Wissemann-Hartmann vom CFG – das dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden: „Das reicht jetzt hier“, stellt Wissemann-Hartmann klar. Ihr Vorschlag: Die Stadt solle doch besser kleinere Schul-Einheiten im Tal ausbauen, die noch Luft nach oben haben…