28.04.2018, 15.05 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Cronenberg will mehr!“: Stimmung, Engagement,… – alles top!

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Auf Hunderten gelber, roter und grüner Klebezettel formulierten die Teilnehmer der ersten Werkstatt-Abende von „Cronenberg will mehr!“ ihre Wünsche, Visionen und Pluspunkte für/von Cronenberg. -Foto: Meinhard Koke

„Cronenberg will mehr! – Du auch?“, so lautet die Überschrift der Initiative, die sich nicht länger damit zufrieden geben will, dass im Dorf nur Schlaglöcher gestopft und Baustellen eingerichtet werden – und sonst vonseiten der Stadt nichts passiert. Nachdem die Cronenberger Bürgervereine oder auch die Gemeinschaft Cronenberger Unternehmen ihre Unterstützung bekundet haben sowie die Bezirksvertretung in ihrer April-Sitzung einstimmig Anträgen des CHBV und der Initiative zustimmte, ist es seit 26./27. April 2018 keine Frage mehr: Die Initiative hat einen Nerv getroffen, im Stadtteil gibt es viel Gutes, aber auch jede Menge Bedarfe – ja, Cronenberg will mehr!

An den beiden Werkstatt-Abenden (die CW berichtete bereits) beschäftigten, zu denen die Initiative eingeladen hatte, beschäftigten sich rund 140 Interessierte im Zentrum Emmaus damit, was an Cronenberg schon gut ist, aber vor allem damit, was noch besser werden kann beziehungsweise verändert werden muss, damit es auch in Zukunft noch Spaß macht, im Dorf zu leben. Da ging es an den jeweiligen Tischen um ein gutes Miteinander in Cronenberg, um Kultur und Bildung, Digitalisierung oder Klimaschutz.

Verkehr und Einzelhandel im Dorf brennen unter den Nägeln

Wie die Vielzahl der gelben und roten Klebe-Zettel, auf denen Wünsche und Herausforderungen formuliert werden konnten, deutlich aufzeigte, brennen die Themen „Mobilität“ und „Dorfmitte“ am stärksten unter den Nägeln. So gut wie einhellig lautete an beiden Abenden die Meinung: Entlang der Hauptstraße in der Ortsmitte muss was geschehen! Die Aufenthaltsqualität müsse gesteigert, der Einzelhandel gestärkt und der Verkehr verlagert werden, damit die Hauptstraße nicht zur reinen Durchgangsstraße verkommt, sondern Einkaufsmeile bleibt.

Weiterer zentraler Wunsch vieler war eine bessere Anbindung der Sambatrasse ans Dorf und die Elberfelder Innenstadt. Aber zum Beispiel auch der Erhalt der Natur, mehr Angebote für Jugendliche, freies WLAN und mehr E-Bike-Ladestationen in der Ortsmitte oder auch ein Leerstands-Management sowie Maßnahmen gegen den Ärztemangel im Dorf waren Wünsche, die auf Hunderten gelben, roten und grünen Klebezetteln formuliert wurden. „Ein guter Wochenstart für Cronenberg“, so formulierte es Rainer Becker: Er zählte Montag und Dienstag zu den Moderatoren an den neun Themen-Tischen im Zentrum Emmaus aufgebaut hatte.

„Sensationell“: „…so viele tolle Ideen geboren worden…“

„Das ist sensationell“, freute sich derweil Stephan Schaller, der für die Initiative die Abende moderierte, über die Resonanz und den gelungenen Verlauf der Abende: „Die Stimmung war hervorragend, das Feedback sehr gut und die Produktivität ganz weit oben.“ Es seien so viele tolle Ideen geboren worden, dass es allein eine Herausforderung sei, sie alle zunächst zusammenzufassen und dann in Projekte und/oder Arbeitsgruppen zu gießen. Nun gilt es zunächst, in einzelnen Werkstätten aus den vielen Wünschen und Ideen konkrete Projekte zu schmieden und diese dann auf den Weg zu bringen.

Von der Stadt sei zwar so gut wie nichts zu erwarten, warnte Moderator Stephan Schaller auch vor überhöhten Erwartungen. Wie zum Beispiel die Wuppertalbewegung oder auch die Initiative „Aufbruch am Arrenberg“ es vorgemacht hätten, sei dennoch einiges möglich.
Und zwar mit Initiative, mit Engagement und mit Wir-Gefühl – „und das ,Wir‘, das sind wir alle“, ermunterte Stephan Schaller zum Weitermachen: „Ob Cronenberg etwas auf die Beine stellt, entscheiden Sie!“