10.07.2018, 14.00 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

„Fame“ statt Fußball: Ausverkaufte „Spell“-Premieren im Zentrum

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Die Akteure von „Spell’88“ sangen und tanzten sich mit viel Witz, Charme, gelungener Performance und Einfühlungsvermögen in die Herzen ihrer Zuschauer. -Foto: Matthias Müller

Das Kult-Musical „Fame“ von David de Silva wurde zuletzt im Jahre 2005 von „Spell’88“ aufgeführt. Zu ihrem 30. Geburtstag nahmen sich Kantor Martin Ribbe und sein Musical-Ensemble der Evangelischen Gemeinde Cronenberg „Fame“ erneut vor – insgesamt 340 Zuschauer erlebten am 23./24.Juni 2018 im Zentrum Emmaus an zwei ausverkauften Abenden ein furioses Revival – trotz des WM-Spiels gegen Schweden!

40 Mitwirkende hatte Chorleiter Martin Ribbe insgesamt zu dem Jubiläums-Musical zusammengebracht, unter der Regie von Christiane Reichert und Choreografin Nadine Tillmann („Haus der Tänze“) wurde „Fame“ seit November eingeübt. Am Premierenabend spielten und wirbelten die 15 Darsteller sowie fünf Tänzerinnen über die professionell aufgebaute Bühne. Gemeinsam mit einem siebenköpfigen Chor und einer (Big) Band aus immerhin elf Instrumentalisten, darunter Saxophone, Trompete und Posaune, legte „Spell’88“ eine Aufführung der Superlative aufs Parkett im „Musical-Theater“ an der Hauptstraße.

Die Geschichte spielt an der ehrwürdigen „High School of Performing Arts“ in New York. Ob Tanz, Gesang, Schauspiel oder Musikunterricht – in vier Jahren werden hier die letzten Studenten vom Frischling zum Künstler geschult. Die Schüler kommen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, sie sind schüchterne Schauspielschülerin oder exzentrische Tänzerin, alle vereint der Traum von der großen Karriere im Showbiz. Sie durchleben Konkurrenz, Liebe, Verzweiflung, Schicksale, Träume, Poesie und die harte Schule der kreativen Kunst, selbst das Thema „Drogen“ wird nicht ausgespart.

Das „Spell“-Musical bietet „coole Moves“ und freche Texte, die für die vielen Zuschauer auch manches zum Lachen boten. Ein „Hut ab“ auch an Martin Ribbe und seine Band, die mit eingängigen Balladen, Jazz, Pop und Rock’n’Roll von Steven Margoshes die Ohren des Publikums eroberten – manche Passagen ließen staunen: Diese Musik kann doch gar nicht live sein, doch alles war echter Sound, „Handmade in Cronenberg“.

Nach zwei Stunden Programm kochte das Zentrum vor Begeisterung, der Beifall wollte gar nicht enden. Obwohl alle Akteure alles gegeben hatten und ausgepowert waren, entließ sie das Publikum nicht ohne eine Zugabe. Ein überglücklicher Martin Ribbe wurde von den Zuschauern wie Andrew Lloyd Webber oder David de Silva gefeiert – ein beeindruckender Abend zum „Spell“-Jubiläum.

Wer keine „Fame“-Karten bekommen hat, darf sich auf den September freuen: Im Spätsommer/Herbst will „Spell’88“ das Musical noch einmal im Dorf aufführen. Mehr Infos zu der Musical-Gruppe der evangelischen Gemeinde gibt’s hier: spell88.ekir.de.