09.10.2018, 10.15 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Fernwärmetrasse: Kritik vom Friedrichsberg bei Dankeschön-Fest

Artikelfoto

Kritiker und Friedrichsberg-Anwohner Markus Gärtner (li.) mit den Stadtwerke-Vertretern Gerhard Daun (re.), Sascha Burghoff (2.v.r.) und Simon Utzeri (mi.) bei dem Dankeschön-Fest am Vereinsheim des Kleingartenvereins In den Stöcken. -Foto: Meinhard Koke

Vor der Sommerpause wurde die Fernwärmetrasse Süd-West mit viel Prominenz, darunter Bundesumweltministerin Svenja Schulze, eingeweiht (die CW berichtete), nach der Sommerpause waren nun die Anwohner an der Reihe: Mit der Einladung zu einem Grill-Nachmittag bedankten sich Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) bei den Trassen-Anwohnern für deren Geduld während der jahrelangen Bauzeit des Millionen-Projekts.

Bei Freibier sowie Grill- und Currywurst kam im Biergarten der Gaststätte des Kleingartenvereins „In den Stöcken“ jedoch nicht nur Feierstimmung auf. Markus Gärtner, Anwohner der Friedrichsallee, äußerte auch Kritik. Schließlich hatten AWG und WSW dazu eingeladen, das Ende der Baustelle zu feiern – „aber wir leben doch noch mitten auf einer Baustelle“, reklamierte Markus Gärtner. Stimmt, gestanden WSW-Projektleiter Gerhard Daun und sein Kollege Simon Utzeri unumwunden ein, die Grillfest-Einladung sei ja auch auf die Fertigstellung der Fernwärmetrasse gemünzt gewesen.

Die Bauarbeiten für das Nahwärmenetz im Bereich Friedrichsallee/Steubenstraße sind derweil noch in vollem Gange. Rund 60 Prozent der Anwohner lassen ihre Häuser hier an die Fernwärmeversorgung anschließen. Die WSW-Vertreter äußerten Verständnis für die Anwohner-Kritik: Ja, räumten Gerhard Daun und Simon Utzeri ein, der Baufortschritt an der Friedrichsallee lasse zu wünschen übrig: „Es geht leider nicht so weiter wie vorgestellt“, erklärte Simon Utzeri, dass man mit der beauftragten Baufirma nicht unbedingt zufrieden sei: „Wir machen aber Druck.“

Zugleich zollten die WSW-Vertreter den Anwohnern vom Friedrichsberg ein Kompliment: „Die Anwohner haben unseren großen Respekt – wie geduldig sie die Bauarbeiten ertragen, davor ziehen wir unseren Hut“, sagte Simon Utzeri. Zugleich verkündete er, dass zumindest für die Bewohner der Friedrichsallee „Land in Sicht“ sei: Ende Oktober/Anfang November soll es mit Lärm und Dreck vorbei und die Straße asphaltiert sein – wenn das Wetter mitspielt…

Dann kommt die Steubenstraße an die Reihe: Ende März/Anfang April wollen die WSW auch hier durch sein – „wir hoffen, dass der Winter nicht hart wird und wir durcharbeiten können“, warben die WSW-Vertreter aber bereits um Verständnis für mögliche witterungsbedingte Verzögerungen. Es werde eng werden, während der Bauarbeiten wollen die Stadtwerke aber versuchen, die Steubenstraße befahrbar zu halten – zumindest außerhalb der Bauzeiten am Abend und in der Nacht.

Zum Schluss zeigte sich Kritiker Markus Gärtner versöhnlich gestimmt: „Ich finde es ja gut, dass man so ein Fest überhaupt macht“, prostete der Anwohner den Stadtwerke-Vertretern zu. Nun darf man gespannt sein, ob es so versöhnlich auch in der Steubenstraße ablaufen wird…