06.12.2018, 13.06 Uhr | Meinhard Koke | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Volkstrauertag: Mahnung zu Gedenken und Zivilcourage
Mit der traditionell vom Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) organisierten Gedenkstunde wurde am Volkstrauertag in Cronenberg der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Rund 250 Menschen versammelten sich dazu am Ehrenmal, das von Mitgliedern der beiden freiwilligen Feuerwehren Hahnerberg und Cronenberg feierlich flankiert war.
Vor politischen Vertretern oder auch Mitgliedern der Bürgervereine und weiterer Vereine und Institutionen sowie musikalisch umrahmt von Musik und Gesang des Posaunenchores Cronenberg sowie der Dörper Männerchöre trugen auch diesmal wieder Oberstufen-Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) ihre Gedanken zum Volkstrauertag vor.
Die Küllenhahner Gymnasiasten verwiesen dabei auch auf das Denkmal, das zur Erinnerung an gefallene Schüler der Schule auf dem Pausenhof am Jung-Stilling-Weg steht. Für sie seien Krieg und Gewalt zwar weit weg. Der Gedenkstein und die Namen der im Krieg gestorbenen ehemaligen Schüler darauf machten jedoch eindringlich deutlich, dass es Zeiten in Deutschland gegeben habe, in denen Mitschüler hätten in den Krieg ziehen müssen – sie hätten damals keine Wahl gehabt, hinter jedem Namen, hinter jedem Grabstein stecke ein ungelebtes Leben.
Damit appellierten die CFG-Schüler, diese Zeiten und die Namen nicht zu vergessen und die Erinnerung auch im Rahmen des Gedenkens am Volkstrauertag wachzuhalten. Dazu rief auch Diakonie-Direktor Dr. Martin Hamburger auf, der die Gedenk-Ansprache hielt. Hamburger erinnerte an die beiden Theologen Dietrich Bonhoeffer und Helmut Hesse, die von den Nazis ermordert wurden, und mahnte nicht nur dazu, die Erinnerung wachzuhalten.
Der Cronenberger Pfarrer und Diakonie-Chef rief auch zu Zivil-Courage auf. Am Beispiel einer Supermarkt-Szene mit ausländerfeindlichem Unterton forderte Martin Hamburger: „Zivilcourage ist auch im Alltag gefordert“ – es gehe um die Entwicklung einer Grundhaltung. Hierzu diene auch, das Gedenken an Krieg und Gewalt wachzuhalten – mit Erinnerung, mit Zivilcourage habe man die Chance, dass sich dergleichen nicht wiederholen könne.