21.02.2019, 13.15 Uhr | Matthias Müller | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Krimi-Premiere: Wallace-Frosch lässt im TiC die Maske fallen
Der Wallace-Krimi „Der Frosch mit der Maske“ von Edgar Wallace wurde 1959 mit den Legenden Joachim Fuchsberger und Siegfried Lowitz erfolgreich verfilmt. 60 Jahre später startete das Theater in Cronenberg (TiC) nun mit dem Krimi-Klassiker in sein Premieren-Jahr 2019.
Eine Verbrecherorganisation terrorisiert ganz London und sorgt mit mörderischen Anschlägen fast täglich für Schlagzeilen. Anführer der Bande ist „Der Frosch mit der Maske“, der mit seiner martialischen Verkleidung Angst und Schrecken verbreitet. Seine Bande werden „Die Frösche“ genannt, weil alle ihre Mitglieder eine Frosch-Tätowierung am linken Handgelenk tragen.
Wer steckt hinter der Maske, wer ist der Bandenchef, wer fällt dem Treiben der „Frösche“ noch zum Opfer,… – die Antworten gab es am Ende auch in Cronenberg.
In der spannungsgeladenen Volltreffer-Inszenierung von Ralf Budde gelingt das „Remake“ mit schnellen Szenen, einem bestens besetzten Darsteller-Team und nicht zuletzt einer genial verwandelbaren Kulisse, mit der Jan Bauerdick gefühlt hundert Zimmer und einen Außengarten auf die kleine TiC-Bühne zaubert. Die Krimi-Sache endgültig rund machen eine endlose Zahl von Kostümen, die Carmen Fett sorgfältigst ausgesucht und zurechtgeschneidert hat. Theaterchef Ralf Budde verteilt immerhin 18 Rollen auf nur acht Darsteller, wobei mancher Akteur bis zu fünf Charaktere stemmt – Hut ab!
Spannung pur: Dem Publikum bleibt kaum Zeit zum Durchatmen
Das alleine macht schon deutlich, wie ambitioniert und engagiert dieser Wallace-Krimi an der Borner Straße adaptiert wird. Das Hell-Dunkel-Spiel der Bühnenbeleuchtung und die spannungsgeladene Musik tun das Ihrige dazu, die gruseligen Auftritte des „Frosches“ mit verzerrter Stimme zu unterstreichen. Wenn Frauen in Gefahr geraten, Schüsse durchs Theater hallen und Tote auf der Bühne liegen, bleibt auch im TiC kaum Zeit zum Durchatmen.
Ermittler Richard „Dick“ Gordon (Sebastian Freund) führte auch als Erzähler durch die verwirrende Handlung. Sergeant Elk (Christina de Bruyckere-Monti) kämpft gekonnt mit drei Schlägern. Lola Bassano (Nina Jestel), auch ein „Frosch“, sang als Barfrau im Club „Nachts im Nebel an der Themse“ und Philo Johnson (Andreas Wirth) mimt gekonnt den schüchtern-nervösen Angestellten des herrischen Firmenchefs Maitland (Clemens Filarsky, der stolze fünf Rollen übernahm). Sein weiterer Angestellter Ray Bennett (Dennis Gottschalk), ein unzufriedener Aufsteiger, geriet ebenfalls in die Fänge der „Frösche“, aber auch Fabia-Ines Dabek und David Parke wussten das zitternde Publikum zu überzeugen.
Karten und Kontakt
Am Ende wird er auch im TiC zur Stecke gebracht – wer der Cronenberger „Frosch mit der Maske“ ist, das sollten die Krimi-Fans indes selbst herausfinden. Eines darf verraten werden: Es lohnt sich, zwei Stunden in Grusel-Atmosphäre im TiC-Theater zu verbringen – „beeindruckend!“ und „atemberaubend!“ waren nur zwei Kommentare aus dem begeisterten Premieren-Publikum.
Karten für die nächsten Krimi-Termine im TiC gibt es unter Telefon (02 02) 47 22 11, im Theaterbüro an der Hauptstraße 3 und natürlich im Internet unter tic-theater.de.