08.08.2019, 16.59 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Fabian Clausen: Vom CFG zum Weltbank-Korruptions-Bekämpfer

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Der gebürtige Cronenberger Fabian Clausen ist mittlerweile in der US-Hauptstadt Washington zu Hause. In der Kulturschmiede Cronenberg berichtete der Jurist von seiner Tätigkeit für die Weltbank. | Foto: Matthias Müller

Spannende Einblicke in die Weltbank von Washington und die Transnationale Anti-Korruptionsarbeit bot die „Kulturschmiede Cronenberg“ in der vergangenen Woche bereits – und lockte viele Cronenberger an die Hütte. Als Referent war Fabian Clausen geladen, der in der Südstadt aufwuchs und am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG) sein Abitur „baute“.

Clausens Vater war fünf Jahre Lehrer in Wales – naheliegend, dass der Südstädter schon als Schüler der Oberstufe ein Jahr in England und ein Jahr in Texas verbrachte. „Ich suchte also nach einer vielseitigen Tätigkeit, wo ich Sprache und auch Mathematik mit internationalem Bezug verbinden konnte“, berichtete Clausen über seine Berufsfindung. Auch wenn der Start in den Job dann etwas zäh verlief, wurde es für den Südstädter doch spannend: Nach dem Jurastudium in Münster, einem Master-Studium in Kanada und dem obligatorischen Rechtsreferendariat in Berlin arbeitete er zunächst in einer Wirtschaftskanzlei in der Bundeshauptstadt als Anwalt an Erneuerbare-Energie-Projekten, bevor es 2014 nach Washington DC ging. Dort lernte der 37-Jährige auch seine Frau kennen, mit der er inzwischen eine zweijährige Tochter hat.

Fabian Clausen lebt und arbeitet seit 2014 als Jurist in Washington für die Weltbank im Bereich transnationale Anti-Korruptionsarbeit an Ermittlungen und Sanktionsverfahren. Sein Schwerpunkt liegt in Südost-Asien. „Mein Weg war eigentlich so nicht vorgeplant“, sagte Clausen über seinen „sehr interessanten Beruf“, der ihn inzwischen nur noch beim Besuch seiner Eltern in Cronenberg oder auch mit der Tochter Deutsch sprechen lässt. Seine Arbeit bei der Weltbank, einer UN-Sonderorganisation in den USA, ist die ständige Korruptionsprävention – ganz ähnlich wie das auch „Transparency International“ macht.

„Wir ermitteln wie die Kriminalpolizei oder die Staatsanwaltschaft mit tiefen Einblicken in die Wirtschaft und auch in die Entwicklungsarbeit“, weiß Fabian Clausen zu berichten. Korruptionsskandale können seiner Erfahrung nach überall in großen wie mittelständischen Unternehmen vorkommen. Sie entstehen oft durch falsche Kontakte. Schnell geht es um Absprachen oder Bestechung, die sich aus Fahrlässigkeit oder Eventualvorsatz entwickeln können. Daher musste der Korruptionsfachmann in der „Kulturschmiede“ viele Fragen beantworten: Was macht die Weltbank? Wie wird sie wahrgenommen? Ist sie ein Gralshüter der neoliberalen Politik, dominiert von amerikanischen Interessen?

Letzteres wollte Fabian Clausen so nicht bestätigen. Er sieht sich auf der Seite der Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Fairness. Wie seine Zukunft aussieht, weiß der Südstädter nicht. Der Jurist kann sich auch vorstellen irgendwann bei einer anderen Organisation, vielleicht in Genf oder in der privaten Wirtschaft, zu arbeiten…