08.10.2019, 20.13 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Ulrike Hiemer: Ohne Fest wollte man sie nicht gehen lassen…

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Ulrike Hiemer (2.v.r.) wurde von Nachfolgerin Sabine Kucharzewski (mi.) und Pastoralreferent Markus Boos sowie vielen weiteren Gästen herzlich und mit vielen Präsenten verabschiedet. | Foto: Meinhard Koke

Sie wäre am liebsten ohne großes Aufsehen gegangen, doch diesen Wunsch wollten Nachfolgerin Sabine Kucharzewski und einige Mitstreiter Ulrike Hiemer nicht erfüllen – nach fast 45 Jahren in der Katholischen Gemeinde Hl. Ewalde wurde sie am 27. September 2019 mit einem großen Fest in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Auch wenn ihr das gar nicht so recht war, freute sich Ulrike Hiemer dann doch darüber, dass der kleine Pfarrsaal an der Hauptstraße aus allen Nähten platzte. Von überall her hatten die Gäste von einer liebevoll gestalteten Kuchen-Kreation mit Ruhestands-Hängematte darauf bis zum Mettigel-Klassiker mit Salzstangen ein üppiges Büfett zusammengetragen, sodass es kulinarisch an nichts fehlte. Pastoralreferent Markus Boos beschrieb in Vertretung des verhinderten Pfarrers Winfried Breidenbach die Ausnahmestellung des Urgesteins der Gemeinde so.

Er habe Ulrike Hiemer zu jedem Gemeindemitglied fragen können, sie habe immerzu helfen und zu jedem eine (Familien-)Geschichte erzählen können: „Ulrike Hiemer hat den Überblick, sie kennt jeden und jeder kennt sie“, bezeichnete Boos Ulrike Hiemer als eine Institution der Pfarre. In ein ähnliches Horn stieß Sabine Kucharzewski, die Ulrike Hiemers Nachfolge antreten wird: Hiemer sei ein herzensguter und liebenswerter Mensch, „sie weiß immer Bescheid und hat immer eine Lösung parat“: „Ich werde sie vermissen“, zeigte sich Kucharzewski froh darüber, dass Ulrike Hiemer nicht auf Weltreise geht.

Auch der Kindergarten von Hl. Ewalde überraschte Ulrike Hiemer und verabschiedete sie mit einem Liedchen sowie vielen, vielen Rosen. | Foto: Meinhard Koke

Auch der Kindergarten von Hl. Ewalde überraschte Ulrike Hiemer und verabschiedete sie mit einem Liedchen sowie vielen, vielen Rosen. | Foto: Meinhard Koke

Ihre Beliebtheit bewies denn auch nicht nur, dass vom Kindergarten bis zu den Senioren, von der italienischen bis zur vietnamesischen Gemeinde alle Gruppierungen von Hl. Ewalde gekommen waren. Alle hatten auch für Abschiedsgeschenke zusammengelegt, darunter eines mit ungewöhnlicher Geschichte: Wie die CW seinerzeit berichtete, hatten Unbekannte die Kaffeekasse aus dem Pfarrbüro mitgehen lassen. Nachdem die Kasse (leer) gefunden und von der Polizei zurückgegeben worden war, „unterschlug“ sie Sabine Kucharzweski und sammelte darin Abschiedsspenden für Ulrike Hiemer – „sie hat immer für andere gesammelt, nun soll sie sich selbst einen Wunsch erfüllen“.

Zudem gab es für das Ewalde-Urgestein ein besonderes Buch mit in den Ruhestand: Alle Gruppen, Institutionen und Aktiven der Gemeinde hatten dazu auf Initiative von Sabine Kucharzewski Fotos sowie Grußbotschaften eingereicht, Ulrike Gaffkus (BGL Fotostudio Gruiten) übernahm das Layout, anhand der reich bebilderten, 40-seitigen Erinnerung wird Ulrike Hiemer nun ihre 45 Ewalde-Jahre „durchblättern“ können. „Es ist schon schön mit den vielen Menschen“, machte Ulrike Hiemer rasch ihren Frieden mit der „unerwünschten“ Feier zu ihrer Ehre.

Sie gehe schweren Herzens, allerdings sei sie ja nicht aus der Welt – ob in der Küster-Vertretung, bei der Sternschnuppen-Aktion oder auch in der Caritas, sie bleibe der Gemeinde erhalten…