17.10.2019, 15.56 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Karel Gott: Große Anteilnahme auch in „Wahlheimat“ Cronenberg

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War des Öfteren im Dorf zu sehen: Karel Gott hier mit der CW in der Hand vor dem „Hotel zur Post“. | Archivfoto: Oliver Grundhoff

Der Tod des Sängers Karel Gott sorgte auch in Cronenberg für große Anteilnahme – der tschechische Barde hatte hierzulande nicht nur viele Fans. Karel Gott war auch oftmals „im Dorf“ zu Gast. Im sozialen Netzwerk Facebook hieß es sogar, die „goldene Stimme aus Prag“ sei Wahl-Cronenberger gewesen, denn in Elberfeld sei nicht nur sein erster Fanclub gegründet worden, auf dem Berg war auch sein Management ansässig.

Und zwar im Bereich Auf der Kante, wenn Gott in der Region Auftritte hatte, habe er bei seinem Manager Station gemacht. Und dann sei der Schlagerstar, der mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft haben soll, auch im Dorf unterwegs gewesen. In einem sind sich alle „Augenzeugen“ einig: Ob bei Treffen im Imbiss, in der Reibnitz-Reinigung, in der früheren Gaststätte Rauhaus oder im „Hotel zur Post“, Karel Gott sei sehr freundlich und zurückhaltend aufgetreten, ein sympathischer und unprätentiöser Star zum Anfassen.

Man habe ihn im akzenta an der Hauptstraße oder beim Edeka in der Hackestraße beim Einkauf ebenso treffen können wie im Eiscafé in der Ortsmitte, wissen Dörper, im früheren Cafe Helsper habe er Nuss-Konfekt gekauft, im Kaufhaus Krumm habe er sich mit Socken versorgt: „Immer die gleichen, immer fünf Paar – hab‘ ich extra für ihn bestellt“, erzählt eine Facebook-Nutzerin über ihre Begegnungen.

Eine andere Cronenbergerin weiß eine Anekdote aus dem seinerzeitigen Käse-Geschäft am Rathausplatz beizusteuern: Die Verkäuferinnen dort hätten den Schlagerstar als Promi eher dran nehmen wollen. Karel Gott aber, so berichtet sie, habe das abgelehnt: Er sei ein Kunde wie jeder andere, daher solle man ihn auch „ganz normal“ bedienen, habe er verlangt. Eine frühere Nachbarin seines Managers erinnert sich, dass der Sänger stets „sehr nett zu uns ,Blagen‘“ gewesen sei, sogar mal ein Ständchen auf der Straße gegeben und mit den Kante-Kindern Fußball gespielt habe.

Auf großem Fuß hat der Sänger aber offenbar nicht gelebt: Eine Dörperin weiß, dass sie Karel Gott bei Klauser-Schuhe erlebt habe – „er konnte es nicht glauben, dass es Frauen gibt, die Schuhgröße 43 haben“, blickt sie zurück. Nicht jeder mochte seine Musik, der Mensch Karel Gott aber hinterlässt auch im Dorf viele Fans…