13.05.2020, 14.00 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Manni Jacob: Trauer um einen echten „Blauen“ beim SSV Sudberg

Artikelfoto

Behält ganz gewiss seinen festen Platz in den Herzen der Sudberger SSV-Familie: „Manni“ Jacob war eine Institution bei den Schwarz-Blauen.

Immer „ganz in Blau“ unterwegs: Vereins-Familie des SSV 07 Sudberg hat mit Manfred Jacob ein Urgestein mit Herz verloren.

„Ein Verein ohne Unikum ist kein echter Verein…“, hieß es in einem Zeitungsbericht über ihn. Gemeint ist Manfred „Manni“ Jacob: Fast 60 Jahre lang war er Mitglied beim SSV 07 Sudberg, bekleidete nach seinem Eintritt in den Verein, 1962, zahlreiche Ämter bei den Schwarz-Blauen, er trug seine Liebe zu dem Sport- und Spielverein auch alltäglich ganz offensichtlich zur Schau – blaue Bekleidung war ein Markenzeichen von Manni Jacob. Nun ist das SSV-Urgestein nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben.

Auch wenn in seinen Adern „blaues Blut“ floss, er für die Sudberger Vereinsfamilie lebte wie sonst vielleicht nur sein jahrzehntelanger Weggefährte, der legendäre SSV-Vorsitzende und -Mäzen Heinz Schwaffertz, fußballerisch stand die Wiege von Manni Jacob nicht an der Riedelstraße: Ausgerechnet für den Dorf-Rivalen Cronenberger SC lief er auf der Außenbahn, bis 1958 eine schwere Verletzung seine aktive Karriere stoppte. Nicht zu stoppen war der frühere kaufmännische Angestellte indes in seiner ehrenamtlichen Arbeit für die Schwarz-Blauen.

Manni Jacob: Den Mythos der „elf Freunde“ gelebt

Nachdem er Mitte der 1970er-Jahre als Betreuer der E-Jugendmannschaft seines Sohnes „SSV-Blut gerochen“ hatte, engagierte sich Jacob für seine Schwarz-Blauen: Er wurde Jugend-Geschäftsführer, war 3. Vorsitzender und war auch im Fußballkreis aktiv – nicht umsonst also wurde er vom Fußballverband Niederrhein 1997 mit der Goldenen Verdienstnadel und im Jahr 2000 vom Fußballkreis Wuppertal/Niederberg für seine Verdienste geehrt. Auch nach seinem Abschied von der Leitung des Sudberger Jugendbereiches blieb der leidenschaftliche „Blaue“ der Riedelstraße treu.

Jacob zählte zu den Vätern der 3. Senioren-Mannschaft, auch bemühte er sich weiter um Sponsoren für die Jugend – nicht umsonst also kürte die SSV-Familie das Urgestein erst vor ein paar Jahren zum „Sudberger des Jahres“. Im großen Fußballgeschäft gehörte Fortuna Düsseldorf die Liebe des passionierten Altbier-Trinkers, doch Manni Jacobs Fußballherz schlug vor allem für die Amateurkicker seines SSV – dem bodenständig-bescheidenen Vollblut-SSVer war das blaue Hemd näher als das (Fortuna-Düsseldorfer) „1895“ auf dem Nummernschild seines Autos.

Mit Manni Jacob hat die Sudberger Vereinsfamilie eine väterliche Figur verloren – und der Fußball insgesamt einen echten „Typen“ bester Güte; einen, der es in dem vielfach zum Geschäft verkommenen Volkssport noch menscheln ließ; einen, der den Mythos von den „elf Freunden“ gelebt hat – und zwar selbst mit seiner ganz persönlichen „Kleiderordnung“…