02.06.2020, 19.25 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Kemmannstraße: Schadstoffe auf dem alten Gaswerk-Gelände

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Im historischen Gebäude des früheren Gaswerkes Cronenberg an der Kemmannstraße ist die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg (FFC) seit Jahrzehnten ansässig. Auch weil es seit Jahren schon nicht mehr zeitgemäß ist, wird die FFC ihren Standort verlagern. | Archiv-Foto: Meinhard Koke

In der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg am morgigen Mittwoch, 3. Juni 2020, wird auch eine Information der Verwaltung zur „Gefährdungsabschätzung des ehemaligen Gaswerksstandortes“ Cronenberg Thema sein. Wie in dem Stadt-Bericht zu lesen ist, wurden hier im Boden teilweise erhöhte bis stark erhöhte PAK1- sowie BaP2-Gehalte sowie Cyanid- und Ammonium-Auffälligkeiten festgestellt.

Das ehemalige Gaswerk an der Kemmannstraße wurde von 1892 bis 1928 durch die damalige Stadt Cronenberg betrieben. Auf dem Gelände, wo heute unter anderem die Freiwillige Feuerwehr Cronenberg (FFC) ansässig ist, befanden sich neben dem Produktionsgebäude auch zwei Gasbehälter. Ein dritter Gasbehälter lag etwa 600 Meter südlich im Bereich Pflegeheimstraße/Eichstraße.

Neben den genannten erhöhten Werten wurden bei Untersuchungen des Areals, zu dem auch ein Schotterplatz zählt, der jährlich von der Cronenberger Kirmes genutzt wird, auch erhöhte Schadstoffgehalte im Grundwasser festgestellt. Diese machen laut Stadt jedoch „noch keinen Sanierungsbedarf“ notwendig. Grundwasser-Untersuchungen konnten aber auch aufgrund der extremen Trockenheiten in 2018 und 2019 noch nicht durchgeführt werden.

Dennoch: Zur Vermeidung von weiteren Verlagerungen von Schadstoffen hält die Stadt Sicherungsmaßnahmen wie Flächenversiegelung, Abdeckungen oder sogar begrenzte Austausche von Boden für notwendig. Die betroffenen Nutzer eines Gartengrundstückes wurden bereits vor zwei Jahren über Nutzungs- und Handlungsempfehlungen informiert. Im Bereich des betreffenden Schotterplatzes, wo in bis zu 5,5 Metern Tiefe Gasreiniger-Masse sowie Gaswerks-Teer gefunden wurden, soll einer Versiegelung durchgeführt werden.

Zur Überprüfung der Schadstoff-Belastung sollen die Flächen weiterhin einem Monitoring unterzogen werden.