12.06.2020, 16.46 Uhr | Redaktion | Artikel drucken | Instapaper | Kommentare
Als LKA-Beamte ausgegeben: Festnahme nach Enkeltrick-Versuch
Die Maschen von Enkeltrick-Betrügern werden immer „erfindungsreicher“ oder besser: immer perfider. Das beweist ein versuchter Trickbetrug, zu dem es Mitte der Woche auf den Wuppertaler Nordhöhen kam: Am Mittwoch, 10. Juni 2020, erhielt hier ein 76-Jähriger mittags einen Anruf: Der Mann am anderen Ende der Strippe gab sich als sein Enkel aus und erklärte, dass er einen fünfstelligen Geldbetrag von seinem „Opa“ benötige.
Diese Masche wäre nicht neu, doch kurze Zeit später klingelte bei dem Senior erneut das Telefon. Dieses Mal stellte sich der Anrufer als Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) vor und teilte mit, dass es sich bei dem vermeintlichen Enkel zuvor um einen „Enkeltrick-Betrüger“ gehandelt habe. Der falsche LKA-Mitarbeiter forderte den 76-Jährigen dann auf, das Geld tatsächlich bei der Bank abzuholen und es dann aber einem vermeintlichen LKA-Kollegen zu übergeben.
Zum Glück schöpfte der 76-Jährige Verdacht: Er informierte die „echte“ Polizei, sodass es im weiteren Verlauf gelang, einen 24 Jahre alten Tatverdächtigen festzunehmen. Der Mann, der nicht aus Wuppertal kommt, wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt und wanderte anschließend in Untersuchungshaft. Das Polizeipräsidium Wuppertal nimmt den Fall zum Anlass, Angehörige oder nahstehende Personen einmal mehr aufzurufen, mit älteren Menschen über die verschiedenen Methoden von Trickbetrüger zu sprechen.
Zugleich appelliert die Polizei an Betroffene, stets misstrauisch zu sein. Wer telefonisch um Geld gebeten wird, sollte Wertsachen niemals an unbekannte Personen übergeben, ruft die Polizei auf. Bei verdächtigen Anrufen sollte man vielmehr umgehend die Polizei unter „110“ oder auch unter (02 02) 284-0 (Präsidium) informieren.