07.07.2020, 19.29 Uhr   |   Marcus Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Abschied Pfarrer Breidenbach: „Gerne hier gelebt und gearbeitet“

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Vertreter aus allen vier katholischen Südhöhen-Gemeinden kamen zum Abschied, darunter auch Pfarrverweser Gerd Stratmann (li.). | Foto: Fotostudio Gruiten / Birgitt Laaps

Mit einer „Überraschungsmesse“ wurde der Pfarrer des katholischen Südhöhen-Pfarrverbandes im Garten der Gemeinde Hl. Ewalde in den Ruhestand verabschiedet.

Einen ganz besonderen Gottesdienst feierte man in der Katholischen Gemeinde Hl. Ewalde am Sonntag, 21. Juni 2020. Das zeigte sich nicht nur daran, dass er ganz unüblich um 12.30 Uhr (die eigentlich geplante Messe um 9 Uhr hatte man abgesagt) und unter freiem Himmel im Pfarrgarten hinter der Kirche begangen wurde. Denn aufgrund der Corona-Beschränkungen hätten die rund 200 Besucher nicht im Gotteshaus an der Hauptstraße Platz gefunden.

Grund für den großen Andrang vornehmlich aus Hl. Ewalde und der Nachbargemeinde St. Hedwig sowie auch dem restlichen Südhöhen-Pfarrverband war die Verabschiedung von Pfarrer Winfried Breidenbach und dessen silbernes Priesterjubiläum. Eigentlich hätte er schon im letzten Dezember in den Ruhestand gehen können. „Der Winter ist keine schöne Zeit“, hatte der Theologe gegenüber der CW erklärt und die Feier auf den Sommer verschoben – damals war von Corona ja noch keine Rede…

18 Jahre, 9 Monate und 20 Tage habe er „gerne hier gelebt und gearbeitet“, bekannte Breidenbach während der Eucharistiefeier bei strahlendem Sonnenschein. „Ich habe hier vor allem und zuerst gelebt“. Sein Amt als Pfarrer habe er stets so verstanden, dass er auch Mensch sein dürfe – „und so habe ich mir vieles herausgenommen, was nicht unbedingt zur Arbeit eines Seelsorgers gehört“.

„Sorgt euch weiter um die Zukunft. Lasst nicht locker, egal was die Kölner wollen“
„Ich habe versucht, mich mit meinen durchschnittlichen Begabungen, meinem Charisma also, in das Ganze einzubringen“, unterstrich er seine Rolle als „Teamplayer“: „Mit anderen nach Inhalten, Konzepten und Lösungen zu suchen war mir nie lästig, sondern wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit. Mit anderen Ideen zu entwickeln, das war meins.“ Das Leitungsteam ha­be in den vergangenen Jahren viel gemeinsam überlegt und entschieden: „Ich war dankbar, dass mir die Rolle des Alleinunterhalters in den letzten Jahren erspart geblieben ist.“ Schließlich habe die Gemeinde sich selbst aktiv in Workshops damit befasst, wie es nach ihm weitergehen soll (die CW berichtete): „Sorgt euch weiter um die Zukunft. Lasst nicht locker, egal was die Kölner wollen“, gab Breidenbach den Südhöhen-Katholiken mit auf den Weg.

„Wir sind froh, dass nicht von oben herab entschieden wird“, betonte auch Rainer Kramm aus St. Christophorus, Vorsitzender des Leitungsteams, hinsichtlich der Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. „Sie haben uns rechtzeitig darauf vorbereitet, dass Sie gehen“, dankte er für das große Vertrauen „in uns Laien“. Ins gleiche Horn stieß Cordula Krause: Man habe Pfarrer Breidenbach als stets „neugierig, hellhörig, humorvoll und an der Lösung unterschiedlichster Aufgaben interessiert“ erlebt. „Kommen Sie uns auch mal besuchen, Sie sind jederzeit auf den Südhöhen willkommen“, appellierte Kramm.

Das wird auf jeden Fall geschehen, denn die durch Corona nicht mögliche Feier im Anschluss an den Gottesdienst wird in den kommenden Monaten natürlich nachgeholt – sofern es das Infektionsgeschehen ermöglicht. „Würstchen, Bier und so gibt es in einem halben Jahr, wenn der Winnes wiederkommt“, hatte Pastoralreferent Markus Boos daher schon zu Beginn der Eucharistiefeier klargestellt.

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