29.07.2020, 10.57 Uhr   |   Matthias Müller   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Betrieb der Superlative: Führung durch die Hahnerberg-Apotheke

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Coronabedingt auf zwölf Personen begrenzt ging es bei der Führung des Kneipp-Vereins Wuppertal in zwei Gruppen dort hin, wo sonst kein Kunde Zutritt hat: hinter die Kulissen der Hahnerberg-Apotheke. Inhaberin Meike Roßberg beantwortete wie gewohnt bestens gelaunt alle Fragen der Gäste. So erfuhr man, dass an der Cronenberger Straße 347 insgesamt 28 Mitarbeiter unterschiedlichster Fachrichtungen beschäftigt sind, so etwa Apotheker, pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA).

Die Corona-Pandemie in diesem Frühjahr betraf natürlich auch die Hahnerberg-Apotheke. Schnell stellte man hier auf „Schichtbetrieb“ um, damit die Medikamentenversorgung der Kunden nicht gefährdet war. Ob der Krisen-Erfahrung überlegt Inhaberin Meike Rossberg, einen Versandhandel am Standort als zusätzlichen Service zu etablieren. Zur Zusammenstellung von speziellen Medikamenten nach Rezeptvorgaben verfügt die Familien-Apotheke über ein Labor, welches die Besucher des Kneipp-Infoabends mit großem Interesse bestaunten.

Für lange Notdienst-Nächte gibt’s Sofa und Fernseher

PTA-Mitarbeiterin Martina Flick erklärte, dass dort die Wirkstoffe für die Rezepturen selbst zusammengestellt werden. So entstehen an der Cronenberger Straße Salben, Kapseln, Lotionen, Tinkturen und sogar Medikamente für Haustiere und auch Cannabis wird verarbeitet. Bei der Zusammenstellung geht es um kleinste Mengen, die auf speziellen Waagen mit Computerunterstützung abgewogen werden, jede Rezeptur bekommt ein digitales Protokoll.

Meike Roßberg führte die Gäste auch in das „Notdienst“-Zimmer: Außerhalb der Geschäftszeiten im Wechsel mit anderen Apotheken Notdienst zu tun, ist Pflicht jeder Apotheke – für lange Abende und Nächte stehen Sofa und Fernseher bereit: „In Stunden des Notdienstes wird bei uns aber meistens eher Arbeit erledigt, die sonst zu kurz kommt“, verriet Meike Roßberg.

Sogar nachts werden Medikamente geliefert

Nebenbei erfuhren die Besucher auch, dass sogar nachts Medikamente geliefert werden. Trotz etwa 4.000 Artikeln und rund 15.000 Verpackungen ist in der Apotheke nicht alles vorrätig – kein Wunder: Schließlich kann ein einzelnes Medikament auch schon mal 57.000 Euro kosten. Die Teilnehmer der Kneipp-Führung lernten natürlich auch einen ganz exklusiven Service der Hahnerberg-Apotheke kennen: Am Autoschalter kann jeder sein Medikament am Steuer abholen – „das ist einmalig in Wuppertal“, erklärte Meike Rossberg den Ablauf im Bedienvorgang.

Und schließlich wurde auch noch ein Blick auf den Kommissionier-Automaten geworfen: Ein computergesteuerter Arm findet dabei im Spezialregal in Sekundenschnelle alles, was von den Angestellten zuvor an der Kundentheke geordert wurde. Die riesige Schubladenwand, einst in jeder Apotheke zu finden, ist an der „Crone“ nur noch am Rande in Betrieb – die Hahnerberg-Apotheke präsentiert sich auf 750 Quadratmetern als eine moderne Apotheke der Superlative. Mehr Infos zur Hahnerberg-Apotheke gibt es unter www.hahnerberg-apotheke.de, mehr zum Wuppertaler Kneipp-Verein wiederum unter der folgenden Adresse: www.kneippverein-wuppertal.de.