06.10.2020, 19.31 Uhr   |   Meinhard Koke   |   Artikel drucken   |   Instapaper   |   Kommentare

Bezirksvertretung: Dreikampf ums Bürgermeister-Amt im Ratssaal

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Wer wird neue/r Cronenberger Bürgermeister/in? Regina Orth (Grüne, li.), Michael-Georg von Wenczowsky (CDU) und Miriam Scherff (SPD) wollen bei der Wahl in der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung antreten. | Fotos: Jens Grossmann (re.)/CW/privat

Ein Hauch von großer (Wuppertaler) Politik wird bei ihrer konstituierenden Sitzung durch die Bezirksvertretung (BV) Cronenberg wehen: Zu seiner ersten Zusammenkunft nach der Kommunalwahl tritt das Dörper Stadtteilparlament am 4. November 2020 im Wuppertaler Ratssaal im Rathaus Barmen zusammen – wie pandemiebedingt übrigens auch alle anderen Wuppertaler Bezirksvertretungen.

Der Weg ins Barmer Rathaus dürfte sich für Politikinteressierte lohnen, denn wer in der Erst-Sitzung ins Amt des/der Cronenberger Bürgermeister/in gewählt wird, ist eine spannende Frage: Nachdem sich die bisherige Amtsinhaberin Ursula Abé (SPD) aus der Politik zurückgezogen hat (die CW berichtete),wollen gleich drei Kandidaten ihren Hut in den Ring werfen. Neben dem CDU-Spitzenkandidaten und bisherigen Vizebürgermeister Michael-Georg von Wenczowsky haben auch SPD-Vorsitzende Miriam Scherff und Grünen-Vertreterin Regina Orth ihre Kandidaturen angekündigt.

Zuvor war bekannt geworden, dass ein gewählter SPD-Ratsherr sein Mandat annehmen wird. Das war zuvor offen, weil der Elberfelder Politiker bei der Stadt beschäftigt ist – eine solche Tätigkeit ist mit einem Ratsmandat unvereinbar, weshalb sich für Cronenbergs SPD-Chefin Miriam Scherff auf Platz 1 der Nachrückerliste plötzlich Chancen auf einen Ratseinzug auftaten (die CW berichtete ebenfalls). Doch betreffender SPD-Genosse kündigte an, seinen Stadt-Job aufzugeben, sodass Scherff nun in der Bezirksvertretung bleibt und für das Bürgermeisterin-Amt kandidieren wird.

Kleine Parteien sind Zünglein an der Bürgermeister-Waage

Bei dem Dreikampf in der 15 Mitglieder zählenden Bezirksvertretung werden die kleinen Parteien (FDP, Freie Wähler, Linke und AfD) das Zünglein an der Waage sein: Diese sitzen mit jeweils einem Vetreter in der BV, während CDU und SPD je vier Vertreter und die Grünen drei Abgeordnete stellen. FDP, Freie Wähler und Linke kündigten nach CW-Informationen bereits an, nicht für den CDU-Kandidaten zu stimmen – entsprechend wäre Michael-Georg von Wenczowsky auf die Stimme des AfD-Vertreters angewiesen, um zumindest ein Patt beziehungsweise das Vize-Bürgermeister-Amt zu erreichen.

Bei der Wahl reicht die einfache Mehrheit, der/die Kandidat/in mit den zweitmeisten Stimmen wird automatisch Vize-Bürgermeister/ -in. Die Sitzung im Ratssaal am Johannes Rau-Platz 1 beginnt um 20 Uhr. Da die Zuhörerzahl begrenzt sein wird und zur Corona-Vorbeugung ist eine Vorab-Anmeldung per Mail an Jasmin.Enkhardt @ stadt.wuppertal.de notwendig.